Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Weitere Informationen
Anraff
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Ortsteil · 194 m über NN
Gemeinde Edertal, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
3 km nordöstlich von Bad Wildungen
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen am westlichen Ederufer an zwei Verbindungsstraßen zur B 485 Bad Wildungen-Korbach. Kirche am Südwestrand des Ortes an einem Berghang. Östlich des Ortes zur Eder hin befinden sich die sogenannten Anraffer Teiche
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Ersterwähnung:
(780-802)
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Historische Namensformen:
- Arneffe, in (780-802) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 1, fol. 155ra, S. 268 = Dronke, Traditiones, S. 35, Capitulum 6, Nr. 36]
- Anraffa, in (780-802) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 1, fol. 155rb, S. 269 = Dronke, Traditiones, S. 36, Capitulum 6, Nr. 42]
- Anrephe, in (1206) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 97-98, Nr. 208]
- Anreffe, in (1231) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 170-172, Nr. 367]
- Anreffe, de (1249) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 107, Nr. 175]
- Anreff (1379) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 1420]
- Anraff (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (780-802)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3510109, 5667689
UTM: 32 U 510031 5665862
WGS84: 51.144122° N, 9.143398° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635009020
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 338, davon 209 Acker (= 61.83 %), 27 Wiesen (= 7.99 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 336, davon 34 Wald (= 10.12 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1620: 33 Häuser
- 1650: 11 Häuser
- 1738: 33 Wohnhäuser
- 1770: 42 Häuser, 251 Einwohner
- 1885: 285, davon 284 evangelisch (= 99.65 %), 1 katholisch (= 0.35 %)
- 1895: 233, davon 233 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 386, davon 340 evangelisch (= 88.08 %), 37 katholisch (= 9.59 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- (780-802): Hessengau (in pago Hessen)
- 1478: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
- 1906: Amtsgericht Bad Wildungen
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Herrschaft:
1379 ist Besitz im Ort in den Händen der Grafen von Waldeck, die ihn jedoch an Helwig Bechling verkaufen. Auch in der Folge werden die gräflichen Besitzungen zumeist veräußert.
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Gemeindeentwicklung:
Seit dem 31.12.1971 ist Anraff Teil der Gemeinde Edertal. Gemeindesitz ist in Giflitz.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 800 übertragen Brunicho und seine Frau Uta dem Kloster Fulda eine Hufe in Anraff.
- 1206 bestätigt Papst Innozenz III. dem Kloster Werbe seinen Besitz u.a. in Anraff. 1231 bestätigt Papst Gregor IX. dem Kloster Werbe den Besitz von drei Mansen in Anraff.
- Zwischen 1351 und 1521 sind zahlreiche Schenkungen an das Johanniterkommende in Wildungen überliefert. Kurzzeitig, von 1352 bis 1357 sind für das Zisterzienserinnenkloster Netze Besitzungen belegt.
- Das St. Petersstift zu Fritzlar, das einen Hof und Teile des Zehnten besitzt, gab noch im 16./17. Jahrhundert Besitzungen in Anraff an weltliche Herren zu Lehen aus (vgl. hierzu Zehnt).
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Zehntverhältnisse:
Der Zehnte ist im Besitz des St. Petersstifts zu Fritzlar, das ihn nachweislich seit dem 15. Jahrhundert in Teilen als Lehen ausgibt, u.a. an die Famielen Riedesel, Becheling, Döring und Anraff. 1604 gehört der Zehnte zu Anraff dem Freiherrn Kuno von Winnenberg und Beilstein. 1612 belehnt das Petersstift zu Fritzlar die von Rodenhausen mit seinem Gut und dem Zehnten, 1652 die von Hanxleden.
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Ortsadel:
1249
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1652: Wiedererrichtung der 1640 zerstörten Kirche
- 1827-29: Heutiger Kirchbau, schlichter klassizistischer Fachwerkbau mit Bruchsteinausfachung, 1966 umgestaltet, 2007 saniert
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Patrozinien:
- Maria [1375]
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Pfarrzugehörigkeit:
Seit 1457 als Filialgemeinde zumeist zum Kirchspiel Bergheim, zwischen 1565 und 1582 aber zeitweilig zu Kleinern. 1994 zu Wellen gehörig
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
1581 wird eine Mühle erwähnt, die im Verzeichnis sämtlicher Mühlen im Fürstentum Waldeck von 1760 nicht mehr aufgeführt ist. Nordwestlich des Dorfes in der Nähe des Sportplatzes Flurbezeichnung "Hinter der Mühle"
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Anraff, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1478> (Stand: 22.3.2024)