Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
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Heppenheim (Bergstraße), KZ-Außenkommando
- Heppenheim (Bergstraße), Gemeinde Heppenheim (Bergstraße), Landkreis Bergstraße | Historisches Ortslexikon
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Kategorie:
Verfolgung
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Subkategorie:
- Nutzungsgeschichte ↑
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Objektbeschreibung:
In Heppenheim bestand während des Krieges das KZ-Außenkommando Heppenheim, das in der Nähe des Bahnhofes stationiert war.
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Beschreibung:
Das Außenkommando gehörte seit dem 28. Mai 1942 zum KZ Dachau. Die Häftlinge des Kommandos wurden von dem SS-eigenen Betrieb „Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“ eingesetzt. Sie hatten in der Trockenkonservenfabrik, „Trokofa“, die von ihnen selbst errichtet worden war, zu arbeiten. Am 18. Dezember 1942 endete die Zeit des Dachauer Außenkommandos.
Am 1. Juli 1943 wurde das Außenkommando wiedereröffnet; nun unterstand es dem KZ Natzweiler-Struthof. Wieder wurden die Häftlinge in dem SS-eigenen Betrieb eingesetzt. Ebenso mussten einige Häftlinge in der nahegelegenen Gärtnerei (Gemüse- und Kräuteranbau), die sich südlich an der Straße nach Laudenbach befand, arbeiten. Ein weiterer Einsatzort der Häftlinge des Kommandos waren die Schriesheimer Steinbrüche. 1943 belief sich die Zahl der Gefangenen auf 20, 1944 auf 40 bis 66. Damals setzte sich das Kommando aus jugoslawischen, französischen und luxemburgischen Gefangenen aus dem KZ Natzweiler zusammen.
Am 22. März 1945 erfolgte die Auflösung des Lagers, das Außenkommando wurde evakuiert und gelangte schließlich nach Dachau.
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Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):
28. Mai 1942
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Nutzungsende (späteste Erwähnung):
22.-27. März 1945
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Nutzung nach NS-Zeit:
1995 befand sich ein Sägewerk auf dem Gelände des KZ-Außenkommandos.
- Indizes ↑
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Orte:
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Sachbegriffe:
Konzentrationslager · Außenkommando · Verfolgung · Wirtschaft
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Steegmann, Heppenheim, in: Benz/Distel (Hrsg.), Der Ort des Terrors, Bd. 6: Natzweiler, Groß-Rosen, Stutthof, S. 110
- Krause-Schmitt, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Bd. 1, S. 20
- NS-Lager in Hessen:Auszug aus dem Protokoll der Landtagsdebatte am 28. Februar 1985, S. 14
- Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage der Fraktion Bündnis 90 – Die Grünen betreffend Verfolgung und Vernichtung durch das NS-Regime in Hessen, Anlage 1, S. 11
- Wikipedia: KZ Natzweiler-Struthof (eingesehen am 25.7.2022)
- Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (16.4.2010)
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Weblinks:
- Zitierweise ↑
- „Heppenheim (Bergstraße), KZ-Außenkommando“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/1114> (Stand: 25.7.2022)