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Regesten der Landgrafen von Hessen

1336 September 7

Vertrag Landgraf Heinrich II. mit der Stadt Eschwege

Regest-Nr. 10695

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Stadtarchiv Mühlhausen. Pergament, Siegel anhängend.
Drucke: Urkundenbuch Mühlhausen, Nr. 885.
Regesten: Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 45 f. Nr. 49.
Regest
Landgraf Heinrich II. von Hessen schließt einen Friedens- und Schiedsvertrag mit der Stadt Mühlhausen, wonach bürgerliche Streitigkeiten künftig auf Gerichtstagen halbwegs Mühlhausen/Eschwege erledigt werden sollen.
Originaltext
Wir Heinrich von Godis gnadin lantgreve unde herre Hessinlandes bekennen offinberlichin an diseme geinwortegin bri^efe unde tůn kunt allin ludin, dy^e yn ane sehin, horin oddir lesin, daz wir mit den ersamen ludin deme rade unde der stad tzu^e Mu^elhusen umme alle sache unde schuldeninge, die wir tzu^e yn gehabit hain biz an disen hutegin tag, unde ouch die sie tzu^e uns hain gehabit, gentzliche unde gar under ein mit rechte gescheidin sin, also daz wir sie oddir sy^e uns nicht me umme die sache schuldegin oddir anesprechin sollin. Vort me so bekennin wir, daz dykein unser undertanen, he si wer her si dy^e vorgenantin bu^erger von Mu^elhusen bekummern oddir anders hinderin sal. Wan hait he schulde unde sache tzu^e yn, so sal he einen tag mit yn leistin tzuschin Mu^elhusen unde Eschenwege uf halbin wege, unde sal da von yn nemin daz fruntlich oddir recht ist. Mochten sye abir yme da nicht endis gegebin durch beradis willin, den sy^e habin mu^estin umme dy^e sache, so sollin sy^e yme einen andern tag bescheidin an dieselbin stad binnen vi^ertzehin tagin, die da nehist ku^emen, tzu^e leistene, unde sollin yme da fruntschaf oddir recht tu^en unvertzogelichin. Entedin sy^e dez nicht, so mochte he sy^e bekummern und y^ere pfant ufhaldin unde damide werbin nach des landes rechte. Ouch so hain wir den vorgenantin bu^ergern von Mu^elhusen durch sunderliche gunst und fruntschaft, dy^e wir tzu^e yn habin, dy^e gnade gegebin unde gebin yn die an diseme geinwortigin bri^efe, daz sye varen unde wandern sollin unde mu^egen unse lant und unse strasze nach alle yrme gescheffede, wanne yn daz ebene ku^emit oddir yn daz fu^eget, unde sollin sy^e truwelichen in unseme lande unde uf unser strasze beschirmen unde beschuren vor allin den, die under uns geseszin sin, unde anders vor allin den, dy^e durch uns tu^en oddir laszin wollin, so wir allirbeste mu^egin.
Tzu^e eime urkunde dirre vorgeschri^ebenin rede unde stucke gebin wir den vorgenantin bu^ergern von Mu^elhusen di^esen bri^ef mit unseme ingesi^egel vestecliche besi^egelt, alse man tzelit nach Godis geburt dritzehin hundirt jar in deme sez und driszegistem jare, an Unser frowin abinde alse sy^e geborin wart.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich II.

Weitere Orte

Mühlhausen · Eschwege

Sachbegriffe

Friedensverträge, Schiedsverträge · Streitigkeiten, bürgerliche · Gerichtstage · Verträge, rechtliche

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Eckhardt, Rechtsquellen Eschwege 1

Original

Eckhardt, Rechtsquellen Eschwege 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 10695 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10695> (Stand: 27.04.2024)