Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

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5614 Limburg (Lahn)
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Ortskennziffer
53300904031

Pallottinerinnen Limburg

Gemarkung Limburg, Gemeinde Limburg a. d. Lahn, Landkreis Limburg-Weilburg
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Die Pallottiner gründen in Limburg auch für Frauen einen Missionsorden, der in das Kloster Marienborn einzieht. Die Schwestern arbeiten in Kamerun, seit 1913 in der so genannten Indianer- und Negermission in Britisch-Honduras, Zentralamerika und Südafrika. Sie bauen und leiten Schulen für Kinder und Menschen mit Handicaps (Taubstumme, Blinde), Hospitäler und Krankenambulanzen.

Orden:

Pallottinerinnen

Ordensprovinz:

Deutsche Provinz

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Bistum Limburg

Typ:

Frauenkloster

Territorium:

Benennung der Institution in den Quellen:

Missionsschwestern vom katholischen Apostolat

Lagebezug:

Limburg liegt 52 km nordwestlich von Frankfurt.

Lage:

Weilburger Straße 5

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3433680, 5584611
UTM: 32 U 433632 5582817
WGS84: 50.393656° N, 8.066282° O

Geschichte

Geschichte:

In Limburg wird 1895 mit neun Schwestern eine Niederlassung der Pallottinerinnen gegründet; Ziel ist, in der deutschen Kolonie Kamerun in der Mission zu arbeiten. 1896 gehen die ersten vier Schwestern aus Limburg nach Kamerun, um die Pallottiner-Missionare dort zu unterstützen. Sie leiten Krankenambulanzen, gründen Elementarschulen und kümmern sich um Frauen und Waisen.

1901 wird als Mutterhaus des Ordens in Deutschland das Kloster Marienborn in Limburg gebaut, das bis 2019 existiert. Von hier aus werden zahlreiche Filialen in Deutschland errichtet, die erste in Eddersheim am Main 1911.

Im Ersten Weltkrieg müssen alle Missionarinnen bis Ende 1916 Kamerun verlassen und kehren ins Mutterhaus zurück. Nach dem Krieg arbeiten die Schwestern in Deutschland in der Krankenpflege, in Kindergärten und in der Seelsorge.

Weitere Niederlassungen werden in England und den USA, in Mittel- und Südamerika, Afrika, in der Schweiz und Polen gegründet. In der Stadt Limburg betreuen die Schwestern den Kindergarten St.Georgshof und einen in der Brückenvorstadt. Das Mutterhaus Marienborn dient im Ersten und Zweiten Weltkrieg auch als Lazarett.

Kloster Marienborn erhält in den 20er Jahren einen Anbau als Exerzitien- und Bildungshaus. Eine Ausbildung zurKindergärtnerin wird durch die Schwestern angeboten. 1926 findet das erste Internationale Generalkapitel der Missionsschwestern in Limburg statt. Zur Klostergemeinschaft gehören 1936 funfündvierzig Profeßschwestern, 40 Novizinnen und 32 Posulantinnen.

1939 werden Räume durch die nationalsozialistische Parteiorgane in Limburg beschlagnahmt und ein Lazarett in den Räumen von Marienborn und im Kindergarten Georgshof eingerichtet. Die Schwestern arbeiten in der Krankenpflege oder müssen in den Arbeitsdienst. Die Pallottinerinnen werden durch die Partei schikaniert und bedroht. Erst mit dem Einmarsch der Amerikaner ändert sich die Situation und mit Weihnachten 1945 normalisiert sich das Leben in Limburg.

Laut Bistum Limburg, Schematismus arbeiten und leben 1969 noch 58 Schwestern im Haus.

Bis 1968 befindet sich das Generalat der Pallottinerinnen in Limburg, wird dann nach Rom verlegt; in Limburg bleibt weiterhin die Provinzleitung. Aufgrund baulicher Mängel verlässt der Orden die Klostergebäude Marienborn und zieht nach 118 Jahren in das neue Haus Camaldoli um.

Gründungsjahr:

1895

Gründer:

Pater Max Kugelmann, Pallottiner SAC

Ausstattung

Gebäude:

Kloster Marienborn

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Sachgesamtheit Pallottinerinnenkloster Marienborn mit Exerzitienhaus)

Nachweise

Literatur:

GND-Nummer:

1078333068

Zitierweise
„Pallottinerinnen Limburg, Gemeinde Limburg a. d. Lahn“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14316> (Stand: 22.3.2021)
Indizes

Sachbegriffe: