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Grabdenkmäler

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Hartmann Kirchenmeister 1451 ?, Kiedrich

Kiedrich · Gem. Kiedrich · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Kiedrich

Gebäude / Areal:

Kiedrich, Michaelskapelle, Karner

Angaben zum Standort:

In den Boden eingelassen.

Merkmale

Datierung:

1451 ? (26. Juli)

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

63 x 137 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

7-7,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Kleine Platte Sandstein mit dem flachreliefierten Brustbild des einen Kelch haltenden Verstorbenen. Auf dem Rand links beginnende, rechts bis in Schulterhöhe umlaufende und unter der Halbfigur vierzeilig fortgesetzte Grabinschrift. Platte einmal durchgebrochen, Ränder leicht bestoßen, wenig abgetreten.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Altarist Hartmann (Hermann) Kirchenmeister.

Am 14. Mai 1424 von der Gottesthaler Äbtissin Guda Steinhauser zum Mittelheimer Pfarrer präsentiert, dürfte Kirchenmeister diese Pfarrstelle bis um 1445 versehen haben.1) Er bewarb sich dann erfolgreich um das besser dotierte Michaelsbenefizium seiner Heimatgemeinde Kiedrich, der er bis zu seinem Tode als erster Altarist der neu erbauten Kapelle diente.2) Ein naher Verwandter (Onkel ?) des Verstorbenen dürfte der 1382 erstmals belegte Altarist Peter Kirchenmeister gewesen sein, dessen Grabplattenfragment erhalten blieb. Hartmann Kirchenmeisters Anniversar wurde im Seelbuch zum 27. Juli verzeichnet.3)

1) Monsees, Gottesthal 132.

2) Staab, Michaelskapelle 64 f.

3) Der eigentliche Todestag fiel mit dem Fest der hl. Anna zusammen; er dürfte folglich nicht als Totengedenktag in Frage gekommen sein, vgl. den Eintrag im Anniversarbuch, Pf A Kiedrich zum 27. Juli, frdl. Hinweis von Dr. h.c. Josef Staab; dagegen ist er zum 26. Juli im Manuskript Rössels mit dem Hinweis auf den Auszug aus dem Anniversarbuch eingetragen; vgl. auch Roth, Geschichtsquellen III 65 mit demselben Anniversareintrag zum 26. Juli. Vgl. auch Staab, Michaelskapelle 64 zu Kirchenmeister und ebd. 65 zu seinem Nachfolger, Konrad von Lahnstein, dessen Anniversar einen Tag nach dem inschriftlich belegten Todestag, der mit dem Fest Simon und Juda zusammenfiel, verzeichnet wurde.

Inschrift

Umschrift:

+ Anno · / d(omi)ni · m° · cccc° · li · vii · / [k(a)l(enda)]s · aug[usti] · // Obiit ·

d(omi)n(u)s · hart/man(nus) · kirche(n)meyster / altarista · h(uius) · capelle · / c(uius) · a(n)i(m)a · req(ui)escat · i(n) · pace

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Rössel, Ms. Michaelskapelle 8
  • Zaun, Michaelskapelle 120
  • Lotz (1880) 257
  • Roth, Geschichtsquellen III252
  • Staab, Michaelskapelle 64
  • Monsees, Inschriften St. Valentinus 120 Abb. 65.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 175, Nr. 209.

Zitierweise
„Hartmann Kirchenmeister 1451 ?, Kiedrich“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1911> (Stand: 24.3.2006)