Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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Abbildungen

↑ Ignaz Hautumm aus Fulda über einen Sturmangriff auf englische Stellungen in Flandern, 1916

Abschnitt 2: Getötete und verwundete englische Soldaten, Rückzug

◀ Inzwischen war die andern 15 Mann herangekommen, und nun gings weiter über den Graben hinaus um die Trümmerreste von Wieltje¹ zu untersuchen. Da konnten wir aber die darin gesteckten Engländer laufen sehen, die warfen alles von sich, trotzdem sie uns an Zahl weit überlegen waren. Nur in einem verschütteten Keller lagen etwa 30 Engländern, die uns nicht bemerkt hatten. Als sie uns bemerkten, warfen sie eine Handgranate aus dem Keller heraus, die den zunächst stehenden Unteroffizier leider tötlich verwundete. Wir an der Stelle befindlichen 6 Mann konnten uns natürlich vor Wut nicht halten, heran an den Keller und jeder 2 Handgranaten hinein. Liebe Frieda, wie es danach drin aussah, kann ich nicht beschreiben, ich habe nur einen Blick hineingeworfen. Da lagen Arme, Beine, Köpfe, alles wie Kraut und Rüben durcheinander. 4 lebend gebliebene Engländer kamen noch herausgekrochen, die wir gerade zusammen stechen wollten, als unser Leutnant, der uns führte, dazu kam und uns davon abhielt. Ich habe vergessen zu sagen, daß unsere Artillerie ihr Feuer, als wir an dem Graben heran waren, auf die hinteren Gräben verlegte, sodaß kein Engländer zum schießen kam. Jedoch setzte die feindliche Artillerie mit aller Macht ein und beschoß ihren eigenen vorderen Graben, das dazwischen liegende Gelände und unserem Graben, sodaß wir unbedingt zurück mußten. Da alles kaput war hatten wir keine Arbeit mehr. Wir nahmen Gewehre, und was da war mit, auch ein Maschinengewehr und unsere Gefangenen und nun gings im stärksten feindlichen Feuer zurück, was eigentlich das schwerste am ganzen war.

Ich hätte nie geglaubt, daß überhaupt einer von uns in dem Feuer lebend zurück käme. Die Granaten platzten vor und hinter uns, die Schrapnells über uns, und doch kamen wir vollzählich zurück, leider mit einen Toden und 2 verwundeten, die aber erst am Rückweg verwundet wurden.
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1. Wieltje, belgischer Ort zwischen Sint Juliaan und Ypern. ↑