Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 4. Trendelburg
Bünichheim
-
Wüstung · 161 m über NN
Gemarkung Hofgeismar, Gemeinde Hofgeismar, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
2,5 km nordöstlich von Hofgeismar.
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Lage und Verkehrslage:
2,5 km nordöstlich der Stadt zwischen der (heute wüsten) Ziegelhütte und dem Dorf Schöneberg, wo sich die Flur An der Bendheimer Wiese bzw. Büngheim befindet (hier lokalisiert). In der Umgebung gibt es noch die Fluren Büngheimer Graben (Osten) und Büngheimer Wiese (Südwesten) sowie in unmittelbar nordöstlicher Nähe die Flur Kirchhof.
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Ersterwähnung:
965
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Letzterwähnung:
1585
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Siedlungsentwicklung:
1583 mit anderen Orten bezeichnet als Wüstung zum Schonberg gehörig, so etwa in Vorjaren Dorffer gewesen und itzo aus der Stadt Geysmar gebauet werden.
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Historische Namensformen:
- Bunningheim (965) [Abschrift Ende 11. Jahrhundert MGH Diplomata Könige 1, Konrad I., Heinrich I. und Otto I. : Sickel, Nr. 282, S. 398]
- Bunnigheim (um 1220 [HStAM Bestand Urk. 36]
- Bunnicheim (1272/73) [Staatsarchiv Würzburg, Domkapitel Mainz, Mainzer Urkunden 3391 (zu 1273); das Vidimus von 1284 datiert zu 1272 HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 8; Druck Gudenus, Codex diplomaticus exhibens anecdota 1, S. 751-752, Nr. 341; Regest (fehlerhaft) Kruppa, Grafen von Dassel, S. 482, Nr. 474]
- Bunnincheim (1303) [Vogt, RggEbMz Nr. 0767, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
- Bunnichem, in; Bunnighem, in; Bunnechem, in; Bunnechen, in (13. Jahrhundert) [Abschrift 2. Hälfte 14. Jahrhundert, J. Dolle, Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 41 (1991), S. 53- [104, 112, 129, 143, 210, 225]]
- Bummencheim (1345/46) [Landgrafen-Regesten online Nr. 10771]
- Bunincheym (1377) [Urkunden Kloster Hardehausen, S. 594, Nr. 854]
- Bunnecheym, tho (ca. 1380) [Lippoldsberger Güterregister, in: Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 187-189, Beil. IV]
- Boncheym (um 1530) [Salbuch der kirchlichen Stiftungen zu Hofgeismar des 16. Jhs. HStAM Bestand S Nr. 379]
- Bunnichem (1570-1590) [Übersichtskarte vom Reinhardswald und Kaufungerwald HStAM Bestand Karten Nr. P II 15629]
- Büncheim (1583) [Falckenheiner, Geschichte hessischer Städte und Stifter 2: Hofgeismar, Urkundenbuch, S. LXXIX-LXXXIV, Nr. LXIV]
- Bonnigheim (1585) [Der ökonomische Staat Landgraf Wilhelms IV.]
- Bünchheimer Genossenschaft (bis 1841) [ZHG 31, 231]
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Bezeichnung der Siedlung:
- curiae (13. Jahrhundert)
- wüst (1430)
- Hof (1585)
- wüste Kapelle (1593)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3528450, 5708296
UTM: 32 U 528365 5706453
WGS84: 51.50849° N, 9.408719° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63301304015
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 965: Hessengau, Grafschaft des Grafen Elli (in pago Hassonum in comitatu Elli comitis; gilt zumindest für Rösebeck, vgl. Besitz)
- 1303: Erzstift Mainz, Amt und Gericht Hofgeismar (Pfandverschreibung an den Grafen von Waldeck)
- 1583: Landgrafschaft Hessen, Herrschaft Hofgeismar-Schöneberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Grebenstein
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Altkreis:
Hofgeismar
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Gericht:
- Gericht Hofgeismar
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Herrschaft:
Die Lehngüter der Edelherren von Schöneberg belaufen sich im 13./14. Jahrhundert auf mehr als neun Hufen mit drei Höfen, darunter auch ein großer Hof (curia magna). Sie sind als Lehen an Burgmannen und Bürge in Hofgeismar ausgetan.
1272/73 gehört Bünichheim zu der Grafschaft, die Ludolf von Dassel an das Erzstift Mainz verkauft. 1303 verpfändet Mainz die Vogtei, die zum Komplex der Gerichte um Hofgeismar gerechnet wird, dem Grafen von Waldeck.
1345/46 klagt Erzbischof Heinrichs von Mainz gegen Landgraf Heinrich II. wegen zugefügter Schäden u.a. in Bünichheim.
1569 sind mehrere Meierhöfe als ehemaliger Lippoldsberger Klosterbesitz in den Händen der Landgrafen.
Erst 1841 wurde die Bünchheimer Genossenschaft zu Hofgeismar aufgelöst (ZHG 31, 231).
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 965 erhält das Bistum Magdeburg Bünichheim als Zubehör des Hofes Rösebeck (Kreis Höxter, Stadt Borgentreich). 1273 gehört es zu der Grafschaft, die Ludolf von Dassel an Mainz verkauft.
- Um 1220 verfügt das Kloster Lippoldsberg unter Propst Konrad über vier Hufen in 1235 vergleicht sich der Lippoldsberger Propst mit den Erben eines Laienbruders, der bei seinem Eintritt in das Kloster den Nonnen eine Hufe in Bünichheim übertragen habe. Der Besitz wird in der Folge vermehrt, das Güterverzeichnis von um 1380 nennt acht Hufen und den Zehnten als Eigentum der Nonnen. Vermutlich wird der Besitz von der Stadt aus verwaltet.
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Zehntverhältnisse:
1250 erwirb das Kloster Lippoldsberg den Bünichheimer Zehnten von einem Hofgeismarer Burgmannen
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Eine wüste Kapelle wurde 1593 genannt. Von ihr rührt wohl auch der vorhandene Flurname Kirchhof (siehe Ortslage)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zögner, Hugenottendörfer in Nordhessen, S. 66-76
- Jäger, Kulturlandschaft Kreis Hofgeismar, Nachdruck 1988, S. 170, Nr. 14
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 39-40, 425
- Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 126-127
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 75
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 72
- Zitierweise ↑
- „Bünichheim, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2645> (Stand: 18.11.2022)