Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 94. Birstein
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- Unterreichenbach, Gerichtsplatz
Weitere Informationen
Unterreichenbach
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Ortsteil · 320 m über NN
Gemeinde Birstein, Main-Kinzig-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
14,7 km westlich von Schlüchtern
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Lage und Verkehrslage:
Am Reichenbach gelegen.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Wächtersbach - Grebenhain/Hartmannshain ("Vogelsberger Südbahn").
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Historische Namensformen:
- Richenbah (um 810)
- Richenbah (um 850)
- Richenbach (1279)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3523115, 5581567
UTM: 32 U 523031 5579774
WGS84: 50.369582° N, 9.323853° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
435004120
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 810, davon 289 Acker (= 35.68 %), 201 Wiesen (= 24.81 %), 218 Holzungen (= 26.91 %)
- 1961 (Hektar): 813, davon 293 Wald (= 36.04 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1666: 22 Haushaltungen mit 128 Personen
- 1770: 56 Haushaltungen
- 1885: 398, davon 380 evangelisch (= 95.48 %), 0 katholisch, 18 Juden (= 4.52 %)
- 1961: 559, davon 482 evangelisch (= 86.23 %), 74 katholisch (= 13.24 %)
- 1970: 553 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Gericht Reichenbach
- 1816: Kurfüstentum Hessen, Amt Wenings, Gericht Reichenbach
- 1821: Kurfüstentum Hessen, Kreis Salmünster
- 1830: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- 1848: Kurfüstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
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Altkreis:
Gelnhausen
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Gericht:
- Zu Zent und Gericht Reichenbach gehören 1655 die Dörfer Birstein, Bösgesäss, Fischborn, Hettersroth, Kirchbracht, Lichenroth, Mauswinkel, Radmühl, Ober- und Unterreichenbach, Sotzbach, Völzberg, Wettges und Wüstwillenroth. Unterreichenbach war der Zentort, Birstein der Amtssitz.
- Heute: Amtsgericht Birstein
- 1822: Kurfürstlich-Hessisches Fürstlich-Isenburgisches Justizamt Birstein
- 1850: Justizamt Birstein
- 1867: Amtsgericht Wächtersbach
- 1968: Amtsgericht Gelnhausen
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Gemeindeentwicklung:
Seit 1.4.1972 Ortsteil der Gemeinde Birstein.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 810 gehört die Kirche dem Kloster Fulda, 1399 wird die Pfarrei der dortigen Kirchenfabrik einverleibt.
- Auch das Gericht war ursprünglich im Besitz des Klosters Fulda, das damit 1279 auf Bitte des bisherigen Lehnsinhabers Konrad von Weilnau den Grafen von Weilnau belehnte. 1331 wurde Konrad von Trimberg wieder als Ganerbe aufgenommen. 1372 hat Isenbrurg einen Amtmann zu Birstein und Reichenbach. 1438 tritt Weilnau seinen Teil des Gerichts an Isenburg ab.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 810: Kirche
- 1351: Pfarrei
- 1360: Pfarrer
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Patrozinien:
- Johannes Baptista (der Täufer) [1488]
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Pfarrzugehörigkeit:
Zum Kirchspiel gehörten 1488 Unterreichenbach, Birstein, Sotzbach, Oberreichenbach, Radmühl, Hettersroth, Bösgesäss, Fischborn, Kirchbracht, Lichenroth, Dietrichshain, Wüstwillenroth, Vötzberg, Wettges, Hohenrein Loosenmühle, Silberberg, Schächtelburg Rytzenberg und Atzenberg. Filialkirchen befanden sich in Sotzbach, Birstein, Lichenroth, Oberreichenbach und Fischborn. Bis zur Abtrennung gehörte das Gebiet der Pfarrei Freiensteinau und deren zeitweiligen Tochterpfarrei Hauswurz dazu
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Patronat:
Um 810 und in der Folge bis 1803: Abt und Bischof von Fulda. 1399 wurde die Pfarrei dem Kloster inkorporiert. 1803 wurde der Fürst von Isenburg-Birstein Patron.
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Henkel ca. 1526 bis ca. 1550, um 1540 evangelisch.
Reformierter Bekenntniswechsel
Seit 1818 unierte Pfarrei.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Im 15. Jahrhundert ist die Zugehörigkeit zum Bistum Würzburg, Archidiakonat Fulda oder zum Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Johann nicht eindeutig zu klären.
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Juden:
Ort gehört der Gemeinde Birstein an
Statistik: 1835: 32; 1861: 16; 1905: 6; 1932/33: 6 Juden
Ende des 17. Jhs. Ersterwähnung von Juden im Ort; Mitte des 18. Jhs stärkere jüdische Anwesenheit
Friedhof: Sammelfriedhof in Birstein.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mittelpunktfunktion:
Zu Zent und Gericht Reichenbach gehören 1655 die Dörfer Birstein, Bösgesäss, Fischborn, Hettersroth, Kirchbracht, Lichenroth, Mauswinkel, Radmühl, Ober- und Unterreichenbach, Sotzbach, Völzberg, Wettges und Wüstwillenroth. Unterreichenbach war der Zentort, Birstein der Amtssitz.
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Mühlen:
Mehrere Mühlen im Dorfbereich an Betriebsgräben des Reichenbaches.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Leinweber, Kirchliche Organisation, S. 95-96
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 378-379
- Bickell, Kreis Gelnhausen, S. 190-193
- Philippi, Territorialgeschichte, S. 161-164, 181-182, (Gericht)
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 254-257
- Wagner, Rhein-Main-Gebiet 1787, S. 95
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 62 f.
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 601ff.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 81
- Zitierweise ↑
- „Unterreichenbach, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12703> (Stand: 29.4.2024)