Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

↑ Feldpostbriefe und -karten des Jägers Karl Ulmer aus Marburg an seine Familie, 1918

Abschnitt 13: 15.3.1918: Brief von Karl Ulmer an Familie


Im Felde, d. 15.III.1818.

Liebe Mutter, Else und Kurt!

Bin eben gerade aufgestanden und habe Dienst von 4-7 Uhr. Mir geht es noch gut. Am 21. werde ich nun hier abgelöst und komme in Ruhe, vorausgesetzt daß die Offensive nicht schon vorher anfängt. In meiner […] von Origny liegt jetzt eine Radfahrkomp. v. den 11. Jägern. Es wird wahrscheinlich die 2. sein, die in Flandern war. Wann ich in Ruhe komme werde ich mal einige Bekannte anschreiben. Was macht der Marburger Batl.? Sind sogar wieder welche von den Nachfahren rausgekommen. So schlau wie ichs getroffen habe, wirds wmgl von denen keiner treffen. Ich wohne hier in meiner unterirdischen Behausung sicher vor feindl. Granaten. Hier unten ist es so warm, daß wir keine Feuer anzumachen brauchen. Wie sind hier ganz selbstständig. Es hat uns niemand was zu sagen. In meiner freien Zeit gehe ich rauf in den Graben und setze mich in die Sonne. Unseren Graben hat der Engl. Bis jetzt noch nicht beschossen. Er schießt immer über uns weg auf die Artillerien. Meine Pantoffeln und das Luftkissen leisten mir gute Dienste. Ich habe hier Tag und Nacht die Pantoffeln an. Am Tage gehe ich öfter zu unserer Station [Textende fehlt]


Personen: Ulmer, Else · Ulmer, Karl Heinrich Christian · Ulmer, Kurt · Ulmer, Wilhelmine
Orte: Flandern · Marburg · Origny
Sachbegriffe: Bataillon · Feind · Feldpost · Feldpostbriefe · Granaten · Radfahrtruppe · Schützengraben · Sonne
Empfohlene Zitierweise: „Feldpostbriefe und -karten des Jägers Karl Ulmer aus Marburg an seine Familie, 1918, Abschnitt 5: 15.3.1918: Brief von Karl Ulmer an Familie“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/98-13> (aufgerufen am 03.05.2024)