Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Plaut, Wolf (1874) – Neustadt (bei Marburg)

Grab Nr. 35, Neustadt (bei Marburg), Jüdischer Friedhof, Gemarkung Neustadt (Hessen), Stadt | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

57 x 111 x 12 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

ein tugendhafter und aufrichtiger Mann,

Wolf Plaut

aus Neustadt.

Er starb am 22. Tewet,

und wurde begraben am 24. desselben

[5] 635 n.d.k.Z. (= 30.12.1874).

Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Plaut, Wolf

    Geburtstag

    27.9.1810

    Sterbetag

    10.1.1874

    Geschlecht

    männlich

    Herkunftsort

    Reichensachsen

    Wohnort

    Neustadt (bei Marburg)

    Beruf

    Lehrer

Anmerkungen:

Wolf Plaut aus Neustadt, laut Inschrift gestorben am 22. Tewet 5635 = 30.12.1874.

Laut Sterberegister: Wolf Plaut, Lehrer in Neustadt, gestorben am 10.01.1874 (!, = 21. Tewet 5634) im Alter von 64 Jahren, Sohn des Victor Plaut und der Regine zu Reichensachsen (HHStAW, Abt. 365, Nr. 630).

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Wolf Plaut wurde am 27.09.1810 in Reichensachsen als Sohn des Victor Seelig Plaut und der Rechel geb. Heilbrunn geboren. Er heiratete in erster Ehe am 07.11.1837 in Reichensachsen Rosine geb. Metro [Grabnummer 16] (Christopher Kuehn: Nachkommen Plaut aus Reichensachsen, online unter http://www.jinh.site50.net/index-chris.htm, Stand: 12.04.2009, dort allerdings irrtümlich Rosine aus Netra statt Rosine geb. Metro).

Nach Rosines Tod schloss er am 02.05.1858 in Neustadt, damals 47 Jahre alt und Lehrer in Neustadt, eine zweite Ehe mit Rosalie geb. Simon [Grabnummer 18] aus Oppenheim; in dritter Ehe heiratete er schließlich am 01.09.1863 in Neustadt, nun 52 Jahre alt, Sara (Sarchen) geb. Gans [Grabnummer 50] aus Liebenau (HHStAW, Abt. 365, Nr. 629).

Zur Familie Plaut vgl. auch Schneider, Alfred: Die jüdischen Familien im ehemaligen Kreise Kirchhain, Amöneburg 2006, S. 121 und 144 mit weiteren Angaben. Danach war Wolf Plaut wohl ab 1839 bis zu seinem Tod Lehrer in Neustadt; seine Ausbildung hatte er in Kassel erhalten. Zu korrigieren ist auf S. 144, dass die zweite Eheschließung nicht am 02.11.1858, sondern, wie oben angegeben, am 02.05.1858 stattfand.

Der Grabstein von Wolf Plauts Vater Victor Seelig Plaut hat sich auf dem jüdischen Friedhof in Reichensachsen erhalten [siehe Friedhof Reichensachsen, Grabnummer 58].

Indizes

Personen:

Plaut, Victor Seelig · Plaut, Rechel geborene Heilbrunn · Heilbrunn, Rechel verheiratete Plaut · Plaut, Rosine geborene Metro · Metro, Rosine verheiratete Plaut · Plaut, Rosalie geborene Simon · Simon, Rosalie verheiratete Plaut · Plaut, Sara geborene Gans · Gans, Sara verheiratete Plaut

Orte:

Kassel · Liebenau · Neustadt (bei Marburg) · Oppenheim · Reichensachsen

Sachbegriffe:

Lehrer

Nachweise

Bearbeitung:

C. Wiesner 2002, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2009

Bildnachweise:

Schwarz-Weiß-Aufnahme aus dem Jahr 1990.

Fotos:

Zitierweise
„Plaut, Wolf (1874) – Neustadt (bei Marburg)“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/5328> (Stand: 5.6.2012)