Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

↑ Feldpost an den Soldaten Anton Kuhl aus Marburg, 1915-1918

Abschnitt 5: Brief der Mutter an Anton Kuhl, 13.10.1918

[1] Marburg, 13.10.18
Lieber Anton!
Wir waren heute am Sonntag in den Bucheckern, es waren zusammen 6 Pfd. die wir gelesen, ein sehr mühselig Geschäft. Mann kann sich totarbeiten und hat dann doch nicht viel. Jetzt heißt es den Garten abernten, und dann bei Stehlings Gemüse und Dickwurz holen, es ist immer etwas anderes, ich werde dabei ganz fertig. Von dir warte ich auch vergeblich auf Nachricht ob die Pakete angekommen sind und auch das Letzte mit Rauchwaren, das ist immer ein großer Wert, den man in die Welt schickt. Na ich glaub es giebt nun Friede, dann kommt Ihr von Belgien doch auch wieder in die Heimat. Ach Anton das wäre schön könntest du Weihnachten daheim sein. Denke dir, Fritz Weihnem ist in Gießen mit einer Wittwe verheiratet. - Wie geht es dir, geben dir die Leute wo du bei wohnst nicht mal was zum Essen ab? Nun leb wohl u. sei gegrüßt,
von Deiner Mutter.


[Vorderseite:] Feldpostbrief, An Anton Kuhl M. Kr. Wärter, Krankensammelstelle, Deutsche F.Post 7. -[Absender:] Frau Henriette Kuhl, Marburg, Weidenh. 38. - [Poststempel:] Marburg (Lahn), 14.10.18 4-5N


Personen: Kuhl, Anton · Kuhl, Henriette · Weihnem, Fritz
Orte: Marburg · Belgien
Sachbegriffe: Feldpost · Feldpostbriefe · Rauchwaren · Krankenwärter · Friedenswünsche
Empfohlene Zitierweise: „Feldpost an den Soldaten Anton Kuhl aus Marburg, 1915-1918, Abschnitt 35: Brief der Mutter an Anton Kuhl, 13.10.1918“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/57-5> (aufgerufen am 27.04.2024)