Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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↑ Kriegsgedichte in der Oberhessischen Zeitung (Marburg), Juli - September 1914

Abschnitt 14: Unbekannt, Dem 83er Infanterie-Regiment gewidmet

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Dem 83 er Infanterie-Regiment¹ gewidmet

von einem unbekannten Verfasser.
Mel.: König Wilhelm saß ganz heiter.

Friedlich saß Wilhelm der zweite
Auf dem Schiff, sah in die Weite,
Freute sich der schönen Welt.
Dachte nicht an Russen, Serben,
Wollte nichts von beiden erben,
War das Reich doch wohlbestellt.

Da, im Osten kam ein Wetter
Doch es sprach der liebe Vetter:
„Wilhelm, rege dich nicht auf.
Sieh, bei meiner Kaiserehre,
Niemals greife ich zur Wehre.
Frieden wünsche ich vollauf."

Dunkler ward die Wetterwolke,
Ruhig bliebs im deutschen Volke,
Bauend auf des Zaren Pfand.
Ei, wie hat der Bär gelogen.
Heulend kam der Sturm geflogen
Und zerriß die Wolkenwand.

Zeigte uns die Kriegesrüstung,
Und der Feind schrie voller Brüstung
Krieg soll unsre Losung sein.
Seine Brüder, die Franzosen,
Machten auch die alten Chosen
Greifen gierig nach dem Rhein.

Nun, den Krieg, den könnt ihr kriegen
Sprach da Wilhelm, und wir siegen
Da verlaßt euch sicher drauf.
Auf zum Kampf, ihr deutschen Krieger
Folgt dem Beispiel unsrer Sieger
Von Sedan, und feste drauf.

Auf die Russen, auf die Serben
Die Franzosen, haut zu Scherben
Was sich euch entgegenstellt.
Macht bekannt mit deutschen Hieben
Die euch von zu Hause trieben,
Jeder Mann er sei ein Held.

Feige Lügner, Mörderklingen
Können nie den Sieg erringen,
Unsre Waffen, die sind rein.
Oesterreich mit dir im Bande
Rächen wir der Blutschuld Schande
Sei's im Osten, sei's am Rhein.

Wehrmann von den 83
Hat dies neue Lied erdacht sich
Nach der alten Melodei.
Drum ihr frischen grauen Jungen
Fröhlich darauf los gesungen
Denn wir kommen auch dabei.

(Waldecker Landesztg., 28. Jahrg., Nr. 182, Corbach, 6. Aug. 1914.)

[Veröffentlicht in der Oberhessischen Zeitung vom 23. August 1914]
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1. Das Infanterie-Regiment "von Wittich" (3. Kurhessisches) Nr. 83 ↑