Historisches Ortslexikon
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- 4423 Oedelsheim
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
Gerwartshausen
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Wüstung · 257 m über NN
Gemarkung Oedelsheim, Gemeinde Wesertal, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
19,5 km nordöstlich von Hofgeismar
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Lage und Verkehrslage:
Auf der Karte 1559 ist Gerbenhusen etwa halbwegs zwischen den heute 3,2 km voneinander entfernten Orten Arenborn und Oedelsheim eingetragen, somit offenbar in der heutigen Gemarkung von Oedelsheim gelegen. Hier kann vorerst nur der betreffende Raum als Annäherung ungefähr lokalisiert werden (interessanter Flurname Martensgehren). Vielleicht ist Gerwartshausen zudem identisch mit Germeshausen.
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Ersterwähnung:
Mitte 13. Jahrhundert
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Letzterwähnung:
1422
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Siedlungsentwicklung:
1311 verspricht Luthard von Meinersen, Herr der Burg Grubenhagen, er wolle den Nonnen von Lippoldsberg 6 Mark Silber zahlen für den Schaden, den er dem Klosterhof in Gewartshausen zugefügt habe. 1341 ist der Hof an den Ritter Werer von Adelebsen verpachtet.
Nach der Wüstwerdung im 15. Jahrhundert entsteht im 16. Jahrhundert in diesem Bereich eine Glashütte. Jäger vermutet die Identität mit Germeshausen.
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Möglicherweise mit Germeshausen identisch.
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Historische Namensformen:
- Gherewaredeshusen (Mitte 13. Jahrhundert) [Chronik Lippoldsberg, hrsg. von Wilhelm Arndt, in: MGH SS 20, S. 558]
- Gerwardeshusen (1293) [HStAM Bestand Urk. 36]
- Gerwordeshusen (1356) [Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2: Regesten und Urkunden, S. 103, Nr. 217]
- Gerverdeshusen (1311)
- Garwardeshußen, tho; Gerwerdeshußen, tho (ca. 1380) [Lippoldsberger Güterregister, in: Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 187-189, Beil. IV]
- Garwershusen (1422) [HStAM Bestand Urk. 36]
- Gerwigshausen, zu (1551) [Gieselwerderer Salbuch HStAM Bestand S Nr. 331]
- Gerbeshausen (1559) [Beschreibung der Werderischen Gehölze HStAM Bestand Karten Nr. P II 21418]
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Bezeichnung der Siedlung:
- Hof (1311)
- Glashütte (1551)
- Wüstung (1559)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3542904, 5718059
UTM: 32 U 542813 5716211
WGS84: 51.595322° N, 9.618086° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63303007003
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Frühere Ortskennziffer:
63302106003
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Gericht Gieselwerder
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Altkreis:
Hofgeismar
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Gericht:
- Gericht Gieselwerder
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Herrschaft:
1293 gibt der Herzog von Braunschweig als Lehnsherr der Burg Gieselwerder seine Zustimmung, dass der Oedelheimer Pleban Heinrich zwei Hufen in der Gemarkung Oedelsheim im Tausch gegen den Zehnten in Gerwardshausen von den Lippoldsberger Nonnen erwirbt.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Mitte des 13. Jahrhunderts berichtet die Chronik vom Erwerb von 5 Hufen in Gerwartshausen durch das Kloster Lippoldsberg. Nach dem Güterverzeichnis von um 1380 verfügen die Nonnen von Lippoldsberg über drei Hufen. 1422 verpfändet das Kloster seinen Hof in Gerwartshausen mit dem Zehnten und dem Vorwerk. Nach dem Tode der Käufer sollen die Güter wieder an das Kloster fallen.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Chronik von Oedelsheim. 800 bis 2000, S. 56
- Henne, Mittelalterliche Wüstungen im Gericht Gieselwerder und ihre Siedlungsplätze, S. 443-445
- Jäger, Kulturlandschaft Kreis Hofgeismar, Nachdruck 1988, S. 175, Nr. 30a
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 429
- Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 137-138
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 3
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 168
- Zitierweise ↑
- „Gerwartshausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2743> (Stand: 28.8.2023)