Historisches Ortslexikon
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- 4322 Bad Karlshafen
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
Wiesenfeld
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Wüstung · 257 m über NN
Gemarkung Bad Karlshafen, Gemeinde Bad Karlshafen, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
20 km nordöstlich von Hofgeismar
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Lage und Verkehrslage:
3 km nordöstlich von Bad Karlshafen auf einer Niederterrasse der Weser; Straßenname Wiesenfeld
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Ersterwähnung:
1157
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Siedlungsentwicklung:
1409 Wüstung. Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt es zur Errichtung von Wohnhäusern
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Historische Namensformen:
- Wisefelt (1157) [Kruppa, Grafen von Dassel, S. 364, Regest Nr. 45]
- Weseuelde (1170) [Urkundenbuch Stift Hilwartshausen, S. 46-47, Nr. 23]
- Wisevelde (1272/73) [Staatsarchiv Würzburg, Domkapitel Mainz, Mainzer Urkunden 3391 (zu 1273); das Vidimus von 1284 datiert zu 1272 HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 8; Druck Gudenus, Codex diplomaticus exhibens anecdota 1, S. 751-752, Nr. 341; Regest (fehlerhaft) Kruppa, Grafen von Dassel, S. 482, Nr. 474]
- Wisfelde (1288) [Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1, Urkundenbuch, S. 224, Nr. 213; Regest: Kruppa, Grafen von Dassel, S. 497-498, Regest Nr. 534]
- Weysefelt (1303) [Vogt, RggEbMz Nr. 0767, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
- Wesevelt (1409) [J. Wolf, Geschichte des Geschlechts von Hardenberg 2, Urkundenbuch S. 96-104, Nr. 47, hier S. 99]
- Wiesenfeld unter der Sieburg (1527) [Lehenrev. von Falkenberg]
- Wissentfeld (1575) [F. Pfaff, Die Abtei Helmarshausen, 2: Der Güterbesitz, die Verfassung und die Wirtschaft der Abtei, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, NF 35 (1911), S. 53]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa(1157, 1170)
- villa (1288)
- wüstes Dorf (1409)
- Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden in Hessen von 1962 als Wohnplatz bezeichnet.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3534000, 5724740
UTM: 32 U 533913 5722890
WGS84: 51.655975° N, 9.490246° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63300201005
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1288: Amt und Gericht Gieselwerder
- 1303: Erzstift Mainz, Amt und Gericht Hofgeismar (Pfandverschreibung an den Grafen von Waldeck)
- 1409: Burg und Gericht Gieselwerder (Mainzer Pfandbesitz der Herren von Hardenberg)
- 1462: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg
- 1575/1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Helmarshausen (Fischwehr "Der Stein zu Wiesenfeld")
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Altkreis:
Hofgeismar
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Gericht:
- Gericht Gieselwerder
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Herrschaft:
1272/73 verkauft Graf Ludwig von Dassel u.a. Wiesenfeld an Mainz. 1288 verpfänden die Herzöge Albert und Wilhelm von Braunschweig dem Grafen Otto von Everstein Schloss und Stadt Gieselwerder mit den zugehörigen Dörfern und Vogteien, wozu auch das Dorf Wiesenfeld gehört. 1303 verpfändet Mainz die Vogtei, die zum Komplex der Gerichte um Hofgeismar gerechnet wird, dem Grafen von Waldeck.
Nach dem Hardenberger Teilungsvertrag von 1409 soll das wüste Dorf ungeteilt bleiben.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1157 erhält Reinold von Dassel von der Abtei Fulda die Fischereirechte an der Weser bei den Dörfern Wiesenfeld und Seefeld eingeräumt, die sein Bruder Ludolf unrechtmäßig an sich gezogen hat und von Reinold zum Verzicht bewogen worden ist. 1170 bestätigt Kaiser Friedrich I., dass die Abtei Fulda die Dörfer Hottenhausen und Wiesenfeld an das Stift Hilwartshausen verkauft hat, um ihr gut Westere von den Grafen von Everstein einlösen zu können.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Eine Kirche wird 1575 erwähnt.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Henne, Mittelalterliche Wüstungen im Gericht Gieselwerder und ihre Siedlungsplätze, S. 423-424
- Kruppa, Grafen von Dassel, S. 316
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 224, 229, 245-246
- Fundberichte aus Hessen, 1996, S. 56 f., 377 (Fundchronik)
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 7
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 516
- Zitierweise ↑
- „Wiesenfeld, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2970> (Stand: 20.10.2022)