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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Heinrich von Lindau 1334, Wiesbaden-Klarenthal

Wiesbaden-Klarenthal · Gem. Wiesbaden · Stadt Wiesbaden | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Wiesbaden-Klarenthal

Angaben zum Standort:

An der Nordseite im Langhaus (inscriptio tumuli a sinistris).

Heutiger Aufbewahrungsort:

Wiesbaden, ehem. Kloster Klarenthal

Merkmale

Datierung:

1334

Typ:

Grabplatte

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Lindau2).


  1. In Rot ein silberner Schrägrechtsbalken mit diversen schwarzen Beizeichen (Blatt, Stern, Lilie), hier Schrägrechtsbalken ohne Beizeichen, Schild mit 16 Kreuzchen belegt, Farbe nicht mitgeteilt.

Dargestellte Personen:

Heinrich von Lindau.

Heinrich war nach den Möllerschen Stammtafeln einziger Sohn des bis 1288 nachgewiesenen Konrad von Lindau.6) 1306-10 als Edelknecht, 1316-28 als Ritter genannt, war Heinrich auch Viztum im Rheingau.7) Als Ehefrau verzeichnet Möller Lena, Witwe Johanns von Wiesbaden, mit dem Jahr 1321.8) Der Klarenthaler Nekrologeintrag nennt Heinrich von Lindau zum 24. September 1334 mit der Stiftung von einer Mark 12 Heller zu einem ewigen Licht an seinem Jahrgedächtnis.9) Solche Abweichungen zwischen Sterbetag und Nekrologeintrag lassen sich auch andernorts, u.a. im Seelbuch des Zisterzienserklosters Eberbach im Rheingau, belegen.10)

Habel fand in Klarenthal eine in ihrer Gestaltung wohl früh zu datierende Grabplatte, die im Feld die Ritzzeichnung des Wappens Lindau (mit dem Blatt) und eine angedeutete Linienführung für die (nicht mitgeteilte) auf dem Rande umlaufende Inschrift zeigte. Er fügte seiner Zeichnung hinzu, daß "auf dem Altar in der Kirche zu Clarenthal ein Stück Grabstein als Deckel benutzt [wurde] und (...) der Grabplatte von Lindau angehörte".11) Habels Wappenzeichnung läßt sich nicht mit der Beschreibung Helwichs in Einklang bringen.


  1. Möller, Stammtafeln NF II Taf. LXIV.
  2. Vgl. Witte, Herrschaft 228 Nr. 23.
  3. In Nachlaß Habel (HHStAW 1163/836) o.S. nach Mitteilung zu Grabplatte eines Unbenannten von Lindau Notiz ohne Quellenangabe: Heinrich von Lindau, Viztum im Rheingau, verheiratet mit Anna von Bickenbach.
  4. Vgl. Otto, Necrologium 87 Nr. 372.
  5. Zu den von inschriftlichen Belegen abweichenden Datierungen im Klarenthaler Seelbuch vgl. Otto, Necrologium 25-30; zu Eberbach vgl. Meyer zu Ermgassen, Untersuchungen Abtsserie passim.
  6. Nachlaß Habel (HHStAW 1163/836) o.S.
Inschrift

Umschrift:

+ Anno domini m ccc xxxiiii obiit Heinricus miles de Lindauwe xiiii kalendas octobris cuius anima requiescat in pace amen.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1334 starb Heinrich Ritter von Lindau am 14. Tag vor den Kalenden des Oktober (18. September), dessen Seele ruhe in Frieden, Amen.

Kommentar:

Nach Helwich.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 132
  • Otto, Clarenthaler Studien II 44 (nach Helwich)
  • Czysz, Klarenthal 350 Anm. 346 (nach Helwich).

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Ritter

Wappen:

Lindau

Bearbeitung:

Die Inschriften der Stadt Wiesbaden. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees, unter Mitarbeit von Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 51), 2000, S. 14, Nr. 12.

Zitierweise
„Heinrich von Lindau 1334, Wiesbaden-Klarenthal“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2109> (Stand: 21.3.2006)