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Grabdenkmäler

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Propst Eckhard Klüppel von Elkershausen 1503, Bleidenstadt

Bleidenstadt · Gem. Taunusstein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Bleidenstadt

Gebäude / Areal:

Bleidenstadt, Kath. Pfarrkirche St. Ferrutius

Angaben zum Standort:

Der Propst lag ehemals mitten vor dem Hochaltar im Boden bestattet. Heute ist die Platte aufrecht an der Nordwand der Turmhalle angebracht.

Merkmale

Datierung:

1503

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

104 x 200 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

6,5-7 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Die Platte zeigt im Feld das Flachrelief des Verstorbenen im geistlichen Ornat und Birett, vor der Brust einen Kelch haltend. Neben dem Kopf zwei Wappenschilde, die Füße sind von zwei weiteren verdeckt. Auf dem Rand umlaufende Grabinschrift ohne Linien. Platte abgewittert und abgetreten.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Ordensangehörige · geistliche Personen

Enthaltene Wappen:

Klüppel von Elkershausen, Affershausen [?], Essershausen von [?], Schönborn, Gans von Otzberg.

Dargestellte Personen:

Propst Eckhard Klüppel von Elkershausen.

Das reichsritterschaftliche Geschlecht der von Elkershausen nannte sich nach seiner Stammburg in einem Seitental der Weil und führte seit 1420 den Beinamen Klüppel.1) Der Verstorbene war ein Sohn des Heinrich Klüppel und nach Humbracht der Anna von Schönborn.2) Eckhard trat 1492 sein Amt als Abt von Bleidenstadt in der Nachfolge des am 18. April dieses Jahres verstorbenen Abtes Johann von Walderdorff an.3) Nach der Umwandlung der Abtei in ein adliges Stift für Weltgeistliche durch Papst Alexander VI. im Jahre 1495 wurde er dessen erster Propst.4) Sein Bruder Andreas war Scholaster in Bleidenstadt.5)

1) Renkhoff, Wiesbaden 220.

2) Humbracht Taf. 148, auch zum folgenden; nach Humbracht auch Zedler 83 f.

3) Vgl. Abtsliste bei Kipke, Bleidenstadt 171; Weckmüller, Äbte II108 Nr. 35. Zu Johann von Walderdorff, dessen Grabinschrift nicht überliefert ist, vgl. Nekrologeintrag in Böhmer-Will, Mon. Blid. 39; Gensicke, Walderdorff 259 Nr. 19.

4) Zur Umwandlung in ein Stift vgl. Kipke, Bleidenstadt 1; Silbereisen, Chronik I 46 f.

5) Ein weiterer Verwandter, Johann Klüppel, stiftete 1516 ein beschriftetes Fenster im Zisterzienserinnenkloster Mariacron bei Oppenheim, vgl. DI 23 (Oppenheim) Nr. 132.

Inschrift

Umschrift:

Anno d(omi)ni m ccccc iii die / iiii dece(m)bris Ob(iit) Reue(re)nd(us) p(ate)r d(omi)n(u)s Eckard(us) kloppel / de Elkerhusen prim(us) hui(us) / eccl(es)ie s(an)cti ferucii p(rae)posit(us) cui(us) a(n)i(m)a req(ui)escat in pace

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1503, am 4. Dezember starb der ehrwürdige Vater, Herr Eckhard Klüppel von Elkershausen, der erste Propst dieser Kirche St. Ferrutius, dessen Seele in Frieden ruhe.

Kommentar:

Die mit gleichmäßigen Wortabständen, zahlreichen Ligaturen und Kürzungen versehene Grabinschrift verwendet Majuskel- und frakturähnliche Versalien bei den Wortanfängen. Die Worttrennung wurde nicht gekennzeichnet. Inschrift ergänzt nach Helwich.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 432
  • Roth, Bleidenstadt 391
  • Sauer, Archival. Mitt. 84.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Geistliche · Klosterangehörige

Wappen:

Klüppel von Elkershausen · Elkershausen, Klüppel von · Affershausen [?] · Essershausen, von [?] · Schönborn · Gans von Otzberg · Otzberg, Gans von

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 281 f., Nr. 334.

Zitierweise
„Propst Eckhard Klüppel von Elkershausen 1503, Bleidenstadt“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1960> (Stand: 9.3.2023)