Historisches Ortslexikon
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- 4820 Bad Wildungen
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
Dorf Wildungen
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Wüstung · 262 m über NN
Gemarkung Bad Wildungen, Gemeinde Bad Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
2 km östlich von Bad Wildungen
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Lage und Verkehrslage:
Östlich der Stadt Bad Wildungen im Wildetal im Bereich der Neuen Mühle gelegen.
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Ersterwähnung:
(775-786)
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Weitere Namen:
- Dorfwildungen
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Siedlungsentwicklung:
Als älteste Siedlung diesen Namens im Bereich der heutigen Stadt Bad Wildungen hat Dorf Wildungen zu gelten. Spätestens im ausgehenden 12. Jahrhundert wurde die Burg Wildungen (später Friedrichstein) angelegt, als deren suburbium sich Alt-Wildungen entwickelte.
1518 war die Kirche von Dorf Wildungen noch Sitz des Kirchspiels, 1532 wurde der Kirchhof des ehem. Dorfes Wildungen verkauft und zu einem Baumgarten gemacht.
1922 und 1950 werden bei Grabungen auf dem Gelände, auf dem die Kirche von Dorf Wildungen vermutet wird, Mauerreste gefunden.
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Historische Namensformen:
- Wildungun, in (775-786) [Kopialbuch Mitte 12. Jh. Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1, S. 68-74, Nr. 38 (2), Breviarium sancti Lulli, S. 18]
- Wildingen, in (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128, vgl. List, Spieskappel, S. 38-44]
- Wildungen, in (1206) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 97-98, Nr. 208]
- Wildungen, in (1231) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 170-172, Nr. 367]
- Wildungen, in (1234) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, S. 46, Nr. 47]
- Dorfwildingen (1333) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, S. 428-429, Nr. 589]
- Dorfwildunghen (1404)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (775-786)
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Burgen und Befestigungen:
- Als älteste Siedlung diesen Namens im Bereich der heutigen Stadt Bad Wildungen hat Dorf Wildungen zu gelten. Spätestens im ausgehenden 12. Jahrhundert wurde die Burg Wildungen (später Friedrichstein) angelegt, als deren suburbium sich Alt-Wildungen entwickelte.
- 1518 war die Kirche von Dorf Wildungen noch Sitz des Kirchspiels, 1532 wurde der Kirchhof des ehem. Dorfes Wildungen verkauft und zu einem Baumgarten gemacht.
- 1922 und 1950 werden bei Grabungen auf dem Gelände, auf dem die Kirche von Dorf Wildungen vermutet wird, Mauerreste gefunden.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3510405, 5664959
UTM: 32 U 510327 5663133
WGS84: 51.119578° N, 9.147549° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63500303030
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 9. Jh.: Hessengau (in pago Hassorum)
- 1414: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
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Altkreis:
Waldeck
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 775 hat das Kloster Hersfeld Besitz in Dorf Wildungen. Dem Kloster Cappel werden 1197 von Papst Coelistin III. Einnahmen in Höhe von 3 Schilling in Wildungen bestätigt. 1206 und 1231 bestätigten die Päpste Innozenz III. und Gregor IX. dem Kloster Werbe Besitz in Wildungen. 1234 schenkt Graf Wittekind von Naumburg dem Deutschen Orden u.a. Güter in villa, que dicitur Wildungen. 1333 erwirbt Graf Heinrich von Waldeck vom Deutschen Orden Güter zu Dorf Wildungen gegen solche zu Mandern.
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Zehntverhältnisse:
1267 verzichtete Hermann von Wildungen gegen Geldzahlung auf 1/4 des Zehnten, das er als Lehen des Propstes von Fritzlar innehatte. 1448 hatten die von Becheling, Burgleute zu Wildungen, gemeinsam mit den von Elben und von Runst den Zehnten als Lehen von Stift Fritzlar.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
Ursprüngliches Pfarrdorf, dessen Kirche noch 1402 als Mutterkirche der jüngeren Stadtkirche in Niederwildungen galt. Erst mit der Reformation endet dieses Abhängigkeitsverhältnis
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Patronat:
1402 bekennen die Gebrüder Adolf und Heinrich, Grafen von Waldeck, dass sie das ihnen bisher zustehende Lehnrecht über die Kirche zu Dorf Wildungen als Mutter- und zu Stadt Niederwildungen als Tochterkirche mit allem Zubehör dem Hause Wildungen des Johanniterordens verliehen haben (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9908).
1403 bestätigt Papst Bonifatius IX. dem Johanniter-Haus bei Wildungen u.a. den Besitz der Parrochialkirche in Dorf Wildungen (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9910)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- List, Spieskappel, S. 312
- Bad Wildungen. Die Geschichte von Stadt und Bad, S. 29-34
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 332
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 246-256
- Höhle, Ortschaften in Waldeck, S. 252-253
- Zitierweise ↑
- „Dorf Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/15182> (Stand: 13.12.2019)