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Grabdenkmäler

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Superintendent Georg Schirmer 1738, Allendorf

Bad Sooden-Allendorf · Gem. Bad Sooden-Allendorf · Werra-Meißner-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Bad Sooden-Allendorf

Gebäude / Areal:

Bad Sooden-Allendorf, Steintor, im Ehrenhof des Friedhofs

Angaben zum Standort:

Von rechts die zehnte Platte.

Merkmale

Datierung:

1738

Typ:

Grabstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

114 x 145 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

(A) 4,5, (B) 3,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Grabstein für Superintendent Georg Schirmer. Hochrechteckige Platte, von rechts die zehnte, unterer Teil verloren. Am Rande umlaufend Inschrift A, erhaben in vertiefter Zeile. Im oberen Teil der Platte rechteckiges Feld mit sprechendem Wappen; über dem Wappenschild Krone, rechts und links Palmwedel. Im Mittelteil der Platte rechteckiges Schriftfeld, leicht vorgewölbt und mit wulstförmigem Rahmen. Darin Inschrift B, der untere Teil verloren, Zeilen zentriert, Buchstaben erhaben. Auch die unzugängliche Rückseite des Grabsteins trägt eine Inschrift, in diesem Falle wohl den oder die Leichtexte bzw. über Tod und Vergänglichkeit reflektierende Texte.

Aus den stark gedrängten Buchstaben sind das leicht trapezförmige und aus der Senkrechten nach rechts sich neigende A und die geschwungene, dabei sehr kräftige Cauda des R hervorzuheben.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

geistliche Personen

Enthaltene Wappen:

Schirmer1)#Wappen Schirmer (sitzender, sich gegen Sonnenstrahlen schirmender Mann, den Schirm mit beiden Händen haltend).

Dargestellte Personen:

Georg Schirmer, *28. Dezember 1662 zu Kassel, wurde 1731 der 14. Superintendent der Diözese Allendorf, nachdem er 1690 Metropolitan zu Felsberg und 1718 Inspector zu Schmalkalden geworden war. Er starb am 30. März 1738 im 76. Jahre.2)


  1. Angaben nach Bach, Geschichte 126 f.
Inschrift

Umschrift:

A [GEORGI]US SCHIRMER ECCLESIARUM D[EI MINISTE]Ra) ET AD /

VER[R]AM ET F[U]LDAM SUPERINTENDENS AC PASTOR ALLEN-

DOR[– – –/– – –/– – –] SUPERINTENDENS NATUS 1662 DENA[TUS]

1738

B SUPREMO VITA⌣E AC MORTIS ARBITRO / MONUMENTUM

SACRUM / VIRI MERITO SINE FINE LUGENDI / CUIUS PRA⌣ECO-

NIIS / ADJICI MULTUM DETRAHI NIHIL POT[EST] / VIR ENIM

SUI NOMINIS / SUPERINTENDENTIS TUEBATUR NOMIN[E /

O]CULOS MOX HUC MOX ILLUC DIVIDENS / CUSTODEM SE

PRA⌣EBUIT / OVIBUS SIMUL ET OVIUM MAGISTRIS / FACEM

PRA⌣EFERENDO [. . .]Sb) PASCENDO / [– – –A]LIS VIX[– – –/. .]M

[S]UPRA [ET INFRA GREGEM]c) INTUENTEMd) / [– – –] QUA CEN-

SOREM / [– – –] CON[NIVE]NS / [– – –]S


  1. Konjektur nach wenigen Resten und sachlicher Einschätzung.
  2. Platz reicht aus für OVES, auch vom Sinn passend, aber als zweite Wortwiederholung zu plump?
  3. Konjektur nach Buchstabenresten.
  4. Ergänze z. B. . . . QUALIS VIX PASTOR CURAT EUM SUPRA ET INFRA GREGEM INTUENTEM VIDES.

Übersetzung:

(A) Georg Schirmer, (Diener) der Kirchen (Gottes), Superintendent an Werra und Fulda und Pfarrer zu Allendorf, . . . Superintendent, geboren 1662, gestorben 1738.

(B) Dem höchsten Richter über Leben und Tod geweiht (ist dieses) Grabmal eines Mannes, den man mit Recht unaufhörlich betrauert und den man nicht genug, nur zu wenig loben kann. Denn ein Mann seines Namens war mit dem Namen eines Superintendenten ein Schirm: indem er seine Augen bald hierhin, bald dorthin richtete, zeigte er sich seinen Schafen und zugleich deren Hirten als Schirmer, indem er die Fackel vorantrug und (die Schafe) . . . weidete . . . (Wie kaum ein Hirte sorgt, siehst du ihn von oben und von unten auf die Herde blicken.) . . .

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Wappen:

Schirmer

Bearbeitung:

Die Inschriften des Werra-Meißner-Kreises I : Altkreis Witzenhausen. Gesammelt und bearbeitet von Edgar Siedschlag unter Mitarbeit von Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 87). 2017, Nr. 304.

Zitierweise
„Superintendent Georg Schirmer 1738, Allendorf“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2422> (Stand: 20.3.2023)