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Ehepaar Elias und Dorothea Rüppel 1730, Großalmerode

Großalmerode · Gem. Großalmerode · Werra-Meißner-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Großalmerode

Gebäude / Areal:

Großalmerode, Friedhof

Angaben zum Standort:

Außen an der Südseite der Friedhofskapelle aufgestellt als erster Stein von links.

Merkmale

Datierung:

1730

Typ:

Grabstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

84 x 144 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

2,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Grabstein des Ehepaares Elias und Dorothea Rüppel. Hochrechteckige Platte mit Volutengiebel, die waagerecht verlaufende Oberkante ist beschädigt. Im Giebelfeld in ovaler Blattgirlande ein kreisförmiger Kranz, der eine runde konvexe Kartusche mit Initialen (A) umgibt; sie sind von einer nicht genau erkennbaren Darstellung unterbrochen (oben Liebespaar, unten Pflanze?). Die architektonisch gerahmte obere Hälfte des Mittelfeldes zeigt die Familie der Toten: in der oberen Reihe den Vater mit sieben Söhnen, von denen der Vater und sechs (!) Söhne mit Kreuzchen als verstorben bezeichnet sind; in der Reihe darunter die Mutter mit fünf Töchtern, alle noch am Leben. Die untere Hälfte des Mittelfeldes ist gleichfalls architektonisch gerahmt und nach oben durch Gesims abgeschlossen. Sie enthält ein in der Mitte geteiltes, liniertes, konvexes Schriftfeld mit Inschriften (B links, C rechts). Der in den Boden eingelassene Sockel zeigt in der Mitte einen Totenkopf frontal zwischen gekreuzten Knochen, darunter und sich zu den Seiten erstreckend Pflanzengirlande. Inschriften und Linien erhaben.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en) · weibliche Person(en) · Ehepaar

Dargestellte Personen:

Elias Rüppel ist ein Sohn des Ehepaares Simon Rüppel und Gertraud Peter.1) Von Elias Rüppel ist bekannt, dass er 1680 Glashandel betrieb. Um 1719 war er letzter Besitzer des Alaunbergwerks am Rauschenberge, das wegen Grubenholzmangels stillgelegt werden musste. Das am Hirschberge zu Wickenrode im Gelstertale und das am Eisenberge angelegte Alaunbergwerk sowie die dazu gehörigen Kohlenbergwerke wurden Anfang des 18. Jahrhunderts vereinigt und dem Greben Elias Rüppel und dem Elias Ruelberg verpachtet. Elias Rüppels Sterbeeintrag lautet: „Herr Elias Rüppel, vormahliger Grebe und Accieser den 19ten März 1730 gestorben und den 23ten zur Erde bestattet, 80 Jahre alt.“2)

Seine Frau Dorothea Elisabeth starb am 3. 4. 1728 und wurde am 7. 4. 1728 bestattet.3) Sie war die Tochter des Johannes Hoffmann aus Blickershausen und hatte sich am 14. 10. 1679 verheiratet.4) Eine Tochter des Ehepaars, gleichfalls Dorothea Elisabeth genannt, war mit Elias Ruelberg (Kat.-Nr. 305) verheiratet.


  1. Weitere Inschriften betr. Peter oder Rüppel s. Kat.-Nrr. 183, 222, 228, 232, 305, 307; nicht berücksichtigt sind sehr frühe Belege und der Gießer Peter aus Homberg.
  2. Die Angaben zu Elias Rüppel entnahm ich einem unveröffentlichten Manuskript von Hermann Nobel, Wiesbaden.
  3. s. KB Großalmerode B, S. 296. – Ein Sohn Simon starb im zartesten Kindesalter, wie dem KB Ermschwerd-Blickershausen zu entnehmen ist: „(1691) den 7(ten) (Septem)bris ist He(rrn) Elias Rüppeln Söhnlein Simon genant aus Großalmeroda zu Blickershaußen, welcher daselbst seine Großmutter Johann Hofmanns Hausfraw samt seiner mutter in ihrer krankheit besucht, von derselbigen inficiret, nachdem er . . . des morgens gegen sechs im he(rrn) sanft und selig endschlafen, christlich beerdigt worden seines alters 21 wochen 3 tage.“
  4. s. Pforr 214 und Kat.-Nr. 252.
Inschrift

Umschrift:

A E(LIAS) R(ÜPPEL) // [D(OROTHEA)] H(OFMANN)a)

B HIER RUHET IN GOTTb) / DER EHR UND ACHT/BAHRE ELIAS

RUPPEL / GEWESENER GREBE / IN ALLMERODA / WELCHER

A(NN)O 1650 / DEN 23(S)T(EN) ABRILISc) / AUF [DIES]E WELT / GE-

BOH⌣REN UND / DEN 19t(en) MARZII 1730 / SEELIG GESTORBEN /

[ALT W]ORDEN [80d) IA]H⌣R

C HIER RUHET IN GOT / DIE EHR UND DHU/GENDREICHE

FRA⌣V / DORATEA ELISABET / RUPPEL GEBOHRNE / HOFMANIN

WEL/CHE ANNO 1663 DEN 12 IANUARI / AUF DIESE WELT / GE-

BOHREN UND / DEN 2· t(en) [APRIL]IS 1728 / SEELIG GE[STOR]-

BEN


  1. R undeutlich, D verschwunden.
  2. Das zweite T kleiner als das erste und darunter gestellt.
  3. Sic!
  4. Die Jahreszahl an Resten nicht nachvollziehbar, aber angesichts der lesbaren Vitaldaten kaum zu bezweifeln.

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Bearbeitung:

Die Inschriften des Werra-Meißner-Kreises I : Altkreis Witzenhausen. Gesammelt und bearbeitet von Edgar Siedschlag unter Mitarbeit von Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 87). 2017, Nr. 297.

Zitierweise
„Ehepaar Elias und Dorothea Rüppel 1730, Großalmerode“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2417> (Stand: 20.3.2023)