Historisches Ortslexikon
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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Dingeringhausen
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Gehöftgruppe · 388 m über NN
Gemarkung Helmscheid, Gemeinde Korbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Gehöftgruppe
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Lagebezug:
4 km nordwestlich von Korbach
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Lage und Verkehrslage:
Rechts der Straße (L 3076) von Korbach nach Flechtdorf
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Ersterwähnung:
(1028-1036)
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Siedlungsentwicklung:
1920/21 errichten die Freiherren von Kleinschmidt-Lengefeld auf dem Gut ein Wohnhaus aus Bruchstein, Fachwerk und Schiefer.
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Historische Namensformen:
- Thincherdinchusun, in (1028-1036) [12. Jahrhundert Vita Meinwerci, hrsg. von Guido M. Berndt, S. 148-151, Cap. 108, Vita Meinwerci, in:MGH Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum 59: Tenckhoff, S. 58, Cap. 110]
- Dingerindinghusen, in (1126) [Erhard (Hrsg.), Regesta historiae Westfaliae 2: Vom Jahre 1126 bis 1200, Urkundenbuch S. 4-5, Nr. 198 = Kaminsky, Reichsabtei Corvey, S. 255-259, U. 8]
- Dincernchusen (1311) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Band 2, S. 73, Nr. 187]
- Dingrikusin (1351) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Band 2, S. 231, Nr. 596]
- dingerinchosen, in (1350) [Paul Wigand, Einzelne Beiträge, in: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 6 (1834), S. 385-405, IV: Das älteste Corveyer Lehnsregister, hier S. 396, § 59]
- Dingerchusen (1482) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Band 2, S. 443-444, Nr. 1102]
- Dingeringhausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Bezeichnung der Siedlung:
- curtis (1028-1036)
- villa (1351)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3490008, 5685879
UTM: 32 U 489938 5684045
WGS84: 51.307625° N, 8.855649° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63501504001
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Einwohnerstatistik:
- 1895: 1 Wohnhaus mit 19 Bewohnern
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1126: Ittergau, in der Grafschaft des Grafen Siegfried IV. von Northeim (in pago Itergowe in comitatu Sigefridi comitis)
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 16. Jahrhundert: Freigericht Korbach
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Herrschaft:
Um 1350 trägt Wigand von Engern den Hof in Dingeringhausen von der Abtei Corvey zu Lehen.
1416 belehnt Graf Heinrich von Waldeck Gerold und Adelheid von Helsen mit dem halben Hofe zu Dingeringhausen, der früher von Padtberg'sches Lehen war.
1447 werden Friedrich und Brochard von Papenheim von der Abtei Corvey mit dem großen Hof in Dingeringhausen belehnt.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts belehnen die von Eppe die Korbacher Bürgerfamilie von Kalden mit dem Hof. Im 18. Jahrhundert ist Dingeringhausen Meierei der Grafen von Waldeck.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- (1028-1036) schenkt die Adlige Reinike dem Bistum Paderborn ihren Besitz in Dingeringhausen, erhält ihn aber von Bischof Meinwerk zur Nutzung auf Lebenszeit zurück.
- 1126 bekundet der Abt Erkenbert von Corvey, dass er von den adeligen Matronen Riclinde und Frederun die Burg Itter mit Markt, Zoll und Allodien u.a. eine Hufe in Dingeringhausen erworben hat, den ein gewisser Ordwin besaß.
- 1382 verkaufen Gottfried Honigbrot und sein Sohn dem Korbacher Bürger Werner Sandberg und dessen Frau Hedwig ihr Gut in Dingeringhausen dem Kloster Flechtdorf, das noch um 1500 Einkünfte hat.
- Mitte des 15. Jahrhunderts haben die Herren von Büren aus Hof in Dingeringhausen verlehnt.
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Zehntverhältnisse:
1311 übereignet der Edle Bertold von Büren, gen. von Wünnenberg, mit Zustimmung seiner Ehefrau und Erben ein Viertel des Zehnten zu Dingeringhausen samt Rechten und Zubehör, das der Knappe Gottschalk von Mühlhausen von ihm zu Lehen trug, auf dessen Bitten und Auflassung dem Kloster Haina. 1351 wird diese Schenkung von den Nachkommen bestätigt.
Hermann Kraczensteyn verkauft 1482 ein Viertel des Zehnten Dingeringhausen in der Feldmark Korbach, den er für 40 Goldgulden Frankfurter Währung von Abt Johann Gogreve und dem Konvent zu Haina erkauft hatte, mitsamt der besiegelten Verkaufsurkunde für denselben Preis an den Propst Ludwig.
1360 sind die Herren von Büren Lehnsherren von drei Vierteln des Zehnten, die an die von Langelen ausgetan sind. 1398 vergeben die Herren von Büren die Anteile des Zehnten an Broseke von Münden als Lehen aus. 1416-1436 werden die von Dalwigk (Adorfer Linie) hiermit belehnt. Noch 1601 geben die Herren von Büren den Zehnten zu Lehen aus.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Schwersmann, Benediktinerkloster Flechtdorf, S. 258
- Oberschelp, Edelherren von Büren, S. 60
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3 (Kreis des Eisenberges), S. 84, 242, 246
- Höhle, Ortschaften in Waldeck, S. 187-189, Nr. 10
- Zitierweise ↑
- „Dingeringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1271> (Stand: 28.3.2019)