Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg
Inhalt
- Aufstellung des Landsturm-Infanteriebataillons
- ...
- Bereitschaft zum Frontdienst, Juli 1916
- Marsch zu den Stellungen, Ende Juli 1916
- Fronterfahrung
- Führungswechsel, August 1916-Ostern 1917
- Stellungsbau in Wytschaete, 5. April-31. Mai 1917
- Ausbau der Reservestellung, 3. Juni-22. Juli 1917
- Verlegung nach Dieuze, 3. August-16. August 1917
- Ereignisse, 19. August 1917-11. Februar 1918
- Ereignisse, 13. Februar-Herbst 1918
Abbildungen
↑ Harry Heußner, Das Landsturm-Infanteriebataillon Hersfeld in Belgien, 1914-1918
Abschnitt 13: Ausbau der Reservestellung, 3. Juni-22. Juli 1917
◀ [IV, S. 113-114] Verstärkte Artillerietätigkeit auf beiden Seiten und die ungeordnete Räumung von Comines deuteten an, daß ein großer feindlicher Angriff sich vorbereitete. Wir verließen unsere Unterkünfte in Korentje und biwakierten mehrere Nächte in der Nähe von Bauernhöfen zwischen Comines und Tenbrielen. In der Nacht vom 3. zum 4. Juni fanden wir in Bousbecq in der riesigen Halle einer Brauerei Unterkunft und behielten sie bis zum großen Engländerangriff am 7. Juni, bei dem Messines und Wytschaete in Feindeshand fielen. Uns fiel die Aufgabe zu, eine Reservestellung bei Werwicq zu beziehen und weiter auszubauen. In dieser Stellung und in verlassenen Gehöften in ihrer unmittelbaren Nähe fanden wir Unterkunft. Etwa 3 Wochen lang ließ man uns vor dem Werwicqer Berg schanzen und schaffen, bis uns auf einmal von einem höheren Offizier beim Gruppenkommando eröffnet wurde, daß alles, was wir gemacht hatten, modernen Richtlinien nicht mehr entspreche. Nicht lineares, sondern tief gestaffeltes Zonensystem, mit abgehackten Maschinengewehrnestern, sei nunmehr die Lösung. Demgemäß sollten wir handeln und Pläne machen! In einer am 3. Juli in Kortryk vom Gruppenkommando veranlaßten Besprechung, zu der vom Bataillonsführer aufwärts alle in Betracht kommenden Kommandostellen zugezogen wurden, wurden nähere Weisungen gegeben. Wir haben dieses neue Zonensystem in Lothringen an der Seilte noch näher kennen gelernt. Unsere Zeit, nach seinen [S. 114] Grundsätzen in Flandern zu arbeiten, war nur noch kurz bemessen, denn am 22. Juli wurden wir von Menin aus nach Audenarde abtransportiert.
Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß das Regiment zu einer neuen Verwendung an irgendeiner Frontstelle ausersehen war, zunächst aber in Audenarde aufgefrischt werden sollte. ▶
Personen: | Heußner, Harry |
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Orte: | Bousbecq · Comines · Flandern · Hersfeld · Kortryk · Lothringen · Menin · Oudenarde · Tenbrielen · Werwicqe · Wytschaete |
Sachbegriffe: | Angriff · Brauerei · Stellung · Fotografien |
Empfohlene Zitierweise: | „Harry Heußner, Das Landsturm-Infanteriebataillon Hersfeld in Belgien, 1914-1918, Abschnitt 15: Ausbau der Reservestellung, 3. Juni-22. Juli 1917“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/44-13> (aufgerufen am 15.05.2024) |