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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Konrad aus Lahnstein um 1474 ?, Kiedrich

Kiedrich · Gem. Kiedrich · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Kiedrich

Gebäude / Areal:

Kiedrich, Michaelskapelle, Karner

Angaben zum Standort:

Wahrscheinlich noch am ursprünglichen Bestattungsort.

Merkmale

Datierung:

um 1474 ? (vor oder nach dem 28. Oktober)

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Größe:

58 x 98 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5,5-7,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Schmale Platte mit dem reliefierten Wappen des Verstorbenen im unteren Bildfeld in kreisrunder Vertiefung, darüber eine fünfblättrige Rosette. Auf dem Rand zwischen Linien umlaufende Grabinschrift. Oberer und unterer Plattenteil abgeschlagen.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

geistliche Personen

Enthaltene Wappen:

Lahnstein (in rot ein silberner Ring mit drei silbernen Pfeilen)1)

1) Das Wappen befindet sich auch auf dem spätgotischen Meßpult in der Pfarrkirche, vgl. Staab, Michaelskapelle Abb. 7, 8.

Dargestellte Personen:

Konrad aus Lahnstein.

Zaun ordnete den verstorbenen Altaristen, dessen Herkunft und Todesjahr archivalisch nicht zu erschließen sind, als Amtsnachfolger des Peter Battenberg ein; 2) dementgegen plädierte Staab für eine frühere Einordnung zwischen 1460/67 und 1474,3) da auf Battenberg wohl direkt Philipp Vallensis (1522-1545) folgte. Mit dem Amtsbeginn Battenbergs ab 1474 ist ein terminus ante quem gegeben, dem die hier vorgenommene Einordnung der Grabinschrift folgt. Das Anniversarium des Konrad von Lahnstein war für den 29. Oktober, einen Tag nach dem in der Grabinschrift angegebenen Zeitpunkt, festgelegt.4) Auch läßt die Schriftform der gotischen Minuskel einen späten Datierungsansatz ins 16. Jahrhundert nicht zu, gehört sie doch ohne Versalien und Schaftspaltung zu den mäßig schlanken, nur geringfügig dekorativen Ausprägungen der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.5) Dazu paßt auch das deutsche Formular mit starb in Verbindung mit dem Gott gnad.6)

2) Zaun, Landkapitel 128.

3) Staab, Michaelskapelle 65.

4) Conradi de Laenstein rectoris altaris Sancti Michaelis in capella super ossorium dum vixit, zit. nach Staab ebd.

5) Vgl. Einleitung Kap. 5.5.

6) Vgl. Einleitung Kap. 4.1.3.

Inschrift

Umschrift:

[... ] se(n)t simon [v]nd ivden · dacg sta[rb ... c]onrat von lainstein dem got gen[ad... ]

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Rössel, Ms. Michaelskapelle 10
  • Zaun, Michaelskapelle 121
  • Roth, Geschichtsquellen III 252
  • Staab, Michaelskapelle 65 mit Abb. 9.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Geistliche · Altaristen

Wappen:

Lahnstein

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 207 f., Nr. 245.

Zitierweise
„Konrad aus Lahnstein um 1474 ?, Kiedrich“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1930> (Stand: 24.3.2006)