Historisches Ortslexikon
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 22. Darmstadt
Eberstadt
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Stadtteil · 116 m über NN
Gemeinde Darmstadt, Stadt Darmstadt - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
6 km südlich von Darmstadt
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Ersterwähnung:
782
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Historische Namensformen:
- Eberstat, in (782) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis II, Nr. 230]
- Heberstat (948-951)
- Heberstat (1002)
- Eberstad (1225)
- Eberstadt (1292)
- Eberstat (1309)
- Ebberstad, in (1315) [Landgrafen-Regesten online Nr. 16524]
- Erberstat (1340)
- Ebirstat (1369)
- Ebberstat (1485)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1292);
- 1661/1662 Stadtrechtsverleihung (AHG AF 7)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3474632, 5520045
UTM: 32 U 474567 5518277
WGS84: 49.816393° N, 8.646468° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
411000070
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Frühere Ortskennziffer:
411000700
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 7149, davon 3352 Acker, 147 Wiesen, 3176 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1629: 144 Hausgesessene,
- 1730: 832 Einwohner,
- 1829: 1729 Einwohner,
- 1885: 3689
- 1925: 8097
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Schon im 14. Jahrhdert war der Ort in zwei Verwaltungen getrennt, die sich die Linien der Frankensteiner teilten.
- 16. Jahrhundert: Amt Darmstadt,
- 782: in pago rinensi (Ober-Rheingau)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Oberamt Darmstadt, Amt Pfungstadt
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Bensheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
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Altkreis:
Darmstadt, kreisfreie Stadt
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Gericht:
- 1571 zum Zentgericht Pfungstadt
- 1821: Landgericht Zwingenberg
- 1853: Landgericht Darmstadt
- 1879: Amtsgericht Darmstadt II
- 1932: Amtsgericht Darmstadt
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Herrschaft:
1661/1662 Stadtrechtsverleihung (AHG AF 7).
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.4.1937 zur Stadt Darmstadt.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 782 schenken Walter und seine Ehefrau Wiliswinde dem Kloster Lorsch ihr Grundeigentum in Eberstadt, um 950 gibt der Diakon Liuther dem Kloster neun dort liegende Mansen zum Tausch. Um 1290 ist ein Hof des Klosters Lorsch belegt. 1307 schenken Gottfried von Bickenbach und Konrad, Sohn seines verstorbenen Bruders, dem Kloster Heiligenberg bei Jugenheim ihr Gut zu Eberstadt.
- Im Laufe des 13. Jahrhundert gelangt Eberstadt in den Einflußbereich der Herren von Frankenstein, die es als Lehen der Erzbischöfe von Mainz innehatten. 1315 wird Eberstadt in einer Aufstellung von Dörfern, die Graf Wilhelm von Katzenelnbogen zinspflichtig sind, genannt.Daneben bestand ein starker Einfluß der Grafen von Katzenelnbogen bis zum Aussterben des Grafenhauses 1479. Danach begannen die Landgrafen von Hessen ihre Interessen wahrzunehmen. 1660-62 erlaubt Erzbischof Johann Philipp von Mainz den Brüdern von Frankenstein, den vom Erzstift zu Lehen gehenden Teil an den Landgrafen von Hessen zu verkaufen.
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Zehntverhältnisse:
1389 ist der Zehnte Katzenelnbogener Lehen der Herren von Frankenstein
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1379 Kirche und Pastor (Pfarrei)
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Patrozinien:
- Laurentius
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Pfarrzugehörigkeit:
Zum Kirchspiel gehörte Hahn
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Patronat:
1497 Patronat bei den Herren von Frankenstein
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Diakonische Einrichtung:
Seit 1903 - 1937, 1949 -1956 betreuen Diakonissen des Elisabethenstifts in Darmstadt einen Kindergarten (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt für 1900 eine Schwester des Eisabethenstifts, eine bestehende Gemeinschaft mit einem Bruder aus Mannheim und eine mit mehreren Herrenhutern; für 1928 zählt er zwei Schwestern des Elisabethenstifts + eine Hilfsschwester für Gemeindearbeit, Kleinkinderschule und Vereinsbetreuung und eine weitere Schwester auf; dazu eine Liebenzeller Schwester; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954eine Schwesternstation mit 3, ein Kindergarten mit 2 Kräften
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Michael Schäfer 1542ff., war zuvor Pfarrer in Bickenbach.
Während der Gefangenschaft des Landgrafen 1549 katholischer Bekenntniswechsel, 1553 Wiedereinführung der lutherischen Lehre.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Bensheim
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Juden:
1830: 66, 1905: 95, 1933: 60, 1939: 28 Juden
1914/15 Bau einer Synagoge; ältere Mikwe
- Kultur ↑
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Schulen:
1578 Gründung einer Schule; 1910 drei Schulhäuser erbaut 1878, 1902 und 1908 für 23 Klassen
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
In der Ortslage: Alte Dorfmühle, in der Gemarkung entlang der Modau und des Beerbaches insgesamt 10 Mühlen
vgl. Stadtlexikon Darmstadt, S. 646-647
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Stadtlexikon Darmstadt, S. 186-189
- Müller, Starkenburg, S. 152-155
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 104
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 77
- Denkmaltopographie Stadt Darmstadt, S. 613-642
- 1200-Jahr-Feier Darmstadt-Eberstadt
- Görlich, 1200 Jahre Eberstadt
- Battenberg, Darmstadts Geschichte
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 153ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 5
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.1
- Zitierweise ↑
- „Eberstadt, Stadt Darmstadt“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13408> (Stand: 21.5.2023)