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Grabdenkmäler

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Jutta von Erlenbach, geborene Starkerad von Breuberg 1492, Michelstadt

Michelstadt · Gem. Michelstadt · Odenwaldkreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Michelstadt

Gebäude / Areal:

Michelstadt, Evangelische Stadtkirche

Angaben zum Standort:

Die Platte steht heute außen an der Wand des nördlichen Seitenschiffs.

Merkmale

Datierung:

2. Februar 1492

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

97 x 207 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

7 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Die Verstorbene, die im eingetieften Feld in zeitüblicher Tracht dargestellt ist, hält in den vor der Brust gefalteten Händen einen Rosenkranz. In den vier Ecken des Feldes ist je ein Wappenschild angebracht. Die auf dem Rand umlaufende Inschrift weist auf der oberen und auf der linken Leiste erhebliche Abwitterungsschäden auf, und die linke untere Ecke ist rechtwinklig ausgebrochen. Als Worttrenner wurden Quadrangel verwendet.

Darstellung:

figürlich

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Erlenbach Starkerad von Breuberg

unbekannt Bermbach

Dargestellte Personen:

Jutta von Erlenbach, geborene Starkerad von Breuberg.

Die Platte wird von Meisinger aus stilistischen Gründen derselben Werkstatt zugeschrieben, aus der unter anderem auch die Grabplatten für Otto, Johann IV. und dessen Frau Magdalena von Erbach stammen. Auch paläographische Beobachtungen sprechen für diese Zuweisung. Die Formen des versalen A und M auf den Platten Ottos und Johanns entsprechen jenen auf der Grabplatte der Jutta bis ins Detail. Zudem weisen die mit ausgeprägten Ober- und Unterlängen ausgeführten Minuskeln deutliche Übereinstimmungen zum Vergeichsmaterial auf. Auffällig und bei den früheren Platten nicht belegbar ist die Bildungsweise des u, bei dem der linke Schaft oben nicht nach links gebrochen, sondern rechtsschräg abgeschrägt ist.

Jutta war eine Tochter des Heinrich Starkerad von Breuberg und der Gertrud von Bermbach. Ihr Mann, Fritz von Erlenbach, wird in Humbrachts Stammtafeln zwar nicht genannt, doch ist er durch Lehnsreverse aus den Jahren 1407, 1408, 1420, 1439 und 1445 urkundlich belegt. In dem Revers von 1439 beurkundet er, als Vormund des Sohnes von Heinrich Starkerad die Risthube als Mann- und Burglehen von Schenk Konrad von Erbach empfangen zu haben. Vermutlich war Fritz zu diesem Zeitpunkt bereits mit Jutta Starkerad verheiratet.

Inschrift

Umschrift:

An(n)o · d(omi)ni · M · cccc · xcii · vf / · vnse(r) · liben · fraue · tag · lichtwei · ist · gestorb(e)n · die · e(r)be(r) · frau · Iutt / · starckatin · von · bruberg · / fricz · von · erle(n)b[a]chs · selge(n) · ehusfrau · gewese(n) der · sele · got · genod

Schrift:

Gotische Minuskel mit Versalien

Nachweise

Literatur:

  • Meisinger, Meister Abb. Taf. VIII 4
  • Nikitsch, Michelstadt 107, Nr. 4 mit 129 Abb. Taf. 2.

Sachbegriffe:

Wappen · Frauen · Adlige

Wappen:

Erlenbach · Starkerad von Breuberg · Breuberg, Starkerad von · Bermbach

Bearbeitung:

Die Inschriften des Odenwaldkreises. Gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 63), 2005, S. 51 f., Nr. 65.

Zitierweise
„Jutta von Erlenbach, geborene Starkerad von Breuberg 1492, Michelstadt“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/179> (Stand: 8.3.2006)