Grabdenkmäler
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Unbekannte Familie 2. Drittel 17. Jahrhundert?, Großalmerode
- Großalmerode · Gem. Großalmerode · Werra-Meißner-Kreis | Historisches Ortslexikon
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Standort:
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Gebäude / Areal:
Großalmerode, Stadtkirche
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Angaben zum Standort:
„Im unteren Teil der (Kirchhofs)Mauer ist ein Toreingang. Der gotische Bogen dieses Einganges war früher das Portal der alten Kirche. Hinter dem Eingang befinden sich links und rechts zwei jahrhundertealte Grabsteine früherer Glasmacher.“1)
- Markert 124. Er teilt wohl eine nicht weiter belegte Vermutung mit. Der zweite Stein (Kat.-Nr. 272) liefert auch keine Erkenntnisse dazu.
- Merkmale ↑
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Datierung:
2. Drittel 17. Jahrhundert?
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Typ:
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Erhaltung:
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Größe:
125 x 125 cm (B x H)
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Größe der Buchstaben:
(A) 4,2, (B) 5 cm
- Beschreibung ↑
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Beschreibung:
Grabstein(?). Der Stein rechts ist ein etwa quadratisch geformter, oberer Teil eines Grabsteins. Er zeigt, als Relief gearbeitet, an einem Kreuz mit geknicktem Querbalken einen Kruzifixus (mit Titulus A in spruchbandartiger Kartusche); unter dem Kreuz Familie in Bethaltung, links ein Mann und 6 Söhne, rechts eine Frau und zwei Töchter, über einigen Figuren gleicharmige Kreuze. Über dem Kreuz und den Figuren Spruchband mit Inschrift B, von der Mitte des linken Randes an die Oberkante, von dort zur Mitte des rechten Randes schwingend. In den Zwickeln über dem Spruchband zwei geflügelte Engel. Inschrift A erhaben in vertieftem Feld, Worttrenner: Quadrangel; B zwischen einfachen, die Buchstaben dicht begrenzenden Linien eingehauen, Worttrenner: Dreiecke oder Doppelpunkte aus Dreiecken.
Mit einer Breite von 1,25 m ist der Grabstein(?) ungewöhnlich groß, was auf eine sehr reiche Familie schließen lassen könnte.
Eine Datierung auf um 1600 ließe sich damit begründen, dass zwei Großalmeröder Grabsteine aus der Zeit um 1600 (Kat.-Nrr. 101, 110) in ähnlicher Weise die betenden Familienangehörigen darstellen, wobei ein gleicharmiges Kreuz die schon verstorbenen kennzeichnet.
Auch stimmt die Verwendung von Joh 11,25 mit dem Stein Wenzel von 1600 (Kat.Nr. 110) überein. Beide Beobachtungen sind keine zwingenden Indizien der Datierung.
Vielmehr ist auf die ungewöhnliche Anordnung von Figuren und Schrift mit dem Bibelzitat hinzuweisen, auch auf die gegenüber den Steinen von um 1600 nach oben geknickten Kreuzbalken, den bärtigen Christus und erhebliche Unterschiede der Schriftformen: Die relativ schmalen und mit dünnen Linien geschriebenen Buchstaben weisen eine raumgreifende und akzentuierte Sporenbildung auf; im Vergleich zu den Großalmeröder Steinen von um 1600 sind deren auffällige Buchstabenvarianten D, G und R eben nicht vertreten, außerdem ist N mit geschwungenem Schrägschaft versehen. Es handelt sich also mit Sicherheit um eine andere, und zwar jüngere Werkstatt. Der Abstand ist freilich kaum zu bestimmen, da sich bisher keine datierte Inschrift zur Orientierung anbot. Geht man von dem N aus, wird man zwar frühe Verwendung nicht leugnen dürfen, aber die prägnante Form auf diesem Stein setzt wohl die nach 1626 zunehmende Belegdichte voraus.4)
- s. Einleitung Kap. 5.3.
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Geschlecht, Alter, Familienstand:
weibliche Person(en) · männliche Person(en) · Familie · Kind(er)
- Inschrift ↑
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Umschrift:
A · I(ESVS) · N(AZARENVS) · R(EX) · I(VDAEORVM)2) ·
B IOHAN · 11 · ICH · BIN · DIE · A⌣V⌣FERSTEH⌣VNG · VN⌣D · DAS ·
LEBEN · WER · AN · MICH · GLEV⌣BET · DER · WIRT · LE=/BENa) 3)#Joh 11,25.
- BEN in kleineren Buchstaben auf dem unteren Rand des Schriftbandes.
- Joh 19,19.
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Schrift:
- Nachweise ↑
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Bearbeitung:
- Zitierweise ↑
- „Unbekannte Familie 2. Drittel 17. Jahrhundert?, Großalmerode“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2359> (Stand: 20.3.2023)