Historisches Ortslexikon
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 15. Friedberg
Weitere Informationen
Echzell
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Ortsteil · 135 m über NN
Gemeinde Echzell, Wetteraukreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
11,5 km nordöstlich von Friedberg
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Lage und Verkehrslage:
Bahnhof der Eisenbahnlinie Friedberg – Hungen – Nidda ("Horlofftalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1897).
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Ersterwähnung:
782
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Siedlungsentwicklung:
Am Nordwestrand des Ortes befand sich ein römisches Kastell, östlich des Ortes das Kleinkastell Haselhecke.
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Historische Namensformen:
- Echecila (817) [Regesta Imperii I, Regest 656, Hessisches Staatsarchiv Marburg Best. Urk. 75 Nr. 19, ergänzend: Kop. 2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi 2, S. 21-23, fol. 13v-14r, Cap. VIIII]
- Achizuuila, ad (951) [MGH Diplomata Könige 1, Konrad I., Heinrich I. und Otto I. : Sickel, S. 211-212, Nr. 131 Digitalisat]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Bahnhof Grund-Schwalheim
- Forsthaus
- Steinerstadt
- Jagdschloss Echzell (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Schloss Echzell (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
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Burgen und Befestigungen:
- An der Ostseite des Ortes Schloßbau aus dem 18. Jahrhundert an der Stelle einer ehemaligen Wasserburg.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3491983, 5583866
UTM: 32 U 491912 5582072
WGS84: 50.390647° N, 8.886214° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
440006030
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 4749, davon 3468 Acker, 1072 Wiesen. Der Echzeller Markwald hat einen Umfang von 2250 Morgen.
- 1961 (Hektar): 1590, davon 347 Wald (= 21.82 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1961: 2347, davon 1878 evangelisch (= 80.02 %), 439 katholisch (= 18.70 %)
- 1970: 2393 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Amt Bingenheim (Fuldische Mark)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
- 1820-1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
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Altkreis:
Büdingen
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Gericht:
- 1821: Landgericht Nidda
- 1879: Amtsgericht Nidda
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Gemeindeentwicklung:
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Echzell. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Echzell.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um Echzell als Kern bildete sich in der Wetterau die sogenannte "Fuldische Mark" aus, die dem Kloster Fulda gehörte. Sie umfasste die 11 Orte Echzell, Bingenheim, Berstadt, Grund-Schwalheim, Bisses, Gettenau, Blofeld, Dauernheim, Reichelsheim, Leidhecken und (die heutige Wüstung) Steinerstadt (Demandt, Geschichte Hessen, S. 336). 817 tauscht Kaiser Ludwig der Fromme mit dem Kloster Fulda die Orte Bingenheim und Echzell im Gau Wetterau mit etwa 87 Bauernstellen, wie ihn Graf Burchard zu Lehen hatte, gegen das Klostergut in Harheim und Steden im Niddagau am Fluss Nidda mit etwa 39 Bauernstellen und einer Salzquelle, [einen Weinberg in Bingen] und zwei kleine Bauernstellen in (Helisa) [jenseits des Rheins].
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1238: Pleban
- 1337: Pastor
- 1530: Errichtung einer Kaplanei
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Pfarrzugehörigkeit:
Sendort für die Kirchspiele Echzell, Reichelsheim und wahrscheinlich Grund-Schwalheim sowie Heuchelheim
Kirchspiel: Echzell, Bisses und Gettenau (1549 und 1577). 1857 wurden für Bisses und Gettenau eigene Pfarreien gebildet.
Pfarrei: Echzell, Reichelsheim, Grund-Schwalbach und Heuchelheim
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Patronat:
1420: Kloster Fulda
1513: Inkorporierung in die Kirchenfabrik des Klosters Fulda
1527: Usurpation durch die Landgrafschaft Hessen. Zur Zeit, da eine besondere Landgrafschaft Hessen-Bingenheim bestand (1648-1681), hatte Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen-Bingenheim die Kollatur, allerdings mit Beschränkungen, vorübergehend inne.
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Diakonische Einrichtung:
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954eine Schwesternstation mit 1 Kraft in Rimbach
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Kaspar Haun 1527-1563, ehemaliger katholischer Pfarrer in Herbstein, dort wegen lutherischer Predigt abgesetzt.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Archidiakonat St. Mariengreden zu Mainz, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Echzell
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Juden:
1830: 29, 1905: 84 Juden; erstmalige Erwähnung 1770
- Kultur ↑
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Schulen:
seit 1510 unterrichtet dder Glöckner Kinder des Ortes; 1530 Errichtung einer Art Lateinschule mit einem studierten Lehrer; Ende der 1580er Jahre Einrichtung einer zweiten Lehrerstelle, nach 1648 einer dritten; in dieser Zeit Gründung einer Mädchenschule; das "Gymnasium" in Echzell genießt im 17. Jahrhundert ein hohes Ansehen; seit dem 18. Jhdt. Niedergang; 1910 Volksschule mit vier Klassen, Schulhaus von 1846
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Römer in Hessen, S. 261-265
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 77
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 1, S. 189-201
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 351-352
- Demandt, Geschichte des Landes Hessen Nachdr., S. 336
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 20
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 310ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 177
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.1
- Zitierweise ↑
- „Echzell, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11959> (Stand: 2.5.2024)