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Grabdenkmäler

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Maria Homberg 1611, Schenklengsfeld

Schenklengsfeld · Gem. Schenklengsfeld · Landkreis Hersfeld-Rotenburg | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Schenklengsfeld

Gebäude / Areal:

Schenklengsfeld, Evangelische Kirche.

Angaben zum Standort:

Die Platte aus hellem Sandstein steht heute innen an der Südwand des Langhauses.

Merkmale

Datierung:

1611

Typ:

Grabplatte

Material:

heller Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

75 x 195 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

9,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Grabplatte der Maria Homberg. Die Grabinschrift (A) läuft zwischen Linien auf dem Rand um. Im Feld ist oben und unten je ein Wappen angebracht, dazwischen befindet sich das Bibelzitat (B). Beide Inschriften sind in erhabenen Buchstaben ausgeführt, die Wappenschilde als Kontur, die Bilder als Vollrelief auf den Plattenhintergrund aufgelegt. An der oberen linken Ecke ist die Platte beschädigt, rechts und unten ist die erhabene Begrenzungslinie weggebrochen.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Enthaltene Wappen:

Homberg2) Meckbach3).


  1. Kaum drei Glocken 1:2, sondern Bienenkörbe oder Hügel, die einen Dreiberg ergäben, insofern redendes Wappen, vgl. Siebmacher, Hessen 14, Taf. 14.
  2. Eine Lilie, vgl. Nr. 337.

Dargestellte Personen:

Elias Homberg, promovierter Jurist(?) und 1613 als Hersfelder Amtmann belegt, war zugleich Obervogt an der Werra,4) heiratete 1613 Elisabeth, Tochter des in demselben Jahr verstorbenen Dr. Hermann Lersner, Vizekanzler der Universität Marburg und hessischer Diener,5) also nach gehöriger Trauerzeit. Homberg stand schon länger in Diensten des Landgrafen Moritz und tätigte für diesen diverse Ankäufe von Musikalien, Büchern und sogar Pferden.6) Die in der Inschrift genannte Funktion als Obervogt an der Fulda ist nicht belegt, doch Rat und Obervogt an der Werra und auch Amtmann von Hersfeld muß Homberg schon länger gewesen sein, sonst hätte er kaum Maria, die Tochter des Landecker Amtmanns und Hersfelder Kammermeisters Johann Balthasar Meckbach 1595 heiraten können; nur aus dieser Verbindung gingen zwei Kinder hervor.7) Elias war immerhin der Neffe des Tobias Homberg, Lehrmeister des Landgrafen Moritz des Gelehrten.8) In Schenklengsfeld stand der Homberger Hof.9)


  1. Vgl. Ziegler, Territorium 175; Körner, Frankfurter Patrizier 174.
  2. Vgl. Gundlach, Zentralbehörden III 149f. mit Anm. 8; auch Acta in Sachen die Fürstliche Marpurgische Succession belangendt, 80.
  3. Vgl. Zulauf, Beiträge 93; Lemberg, Juliane Landgräfin 70.
  4. Nach Strieder, Grundlage VI 164; vgl. auch Schimmelpfennig, Familie Meckbach 69.
  5. Ebd. VI 118.
  6. Vgl. Lerch, Amt Landeck 176.

Sonstiges:

Die Schrift ist den Fährnissen erhabener Buchstaben unterworfen, blieb aber weitgehend lesbar. Auffällig ist der Buchstabe B mit sich nicht berührenden Bögen; dieses Phänomen betrifft in eingetieften Schrift sonst auch das R, hier aber nicht.

Inschrift

Umschrift:

A [A]NNO D(OMI)NI 1611 / DEN 18 APRILIS STARB CHRISTLICH

MARIA HOMBERG / ELIAE HOMB(ERG) OBER/VOGTS AN DER

FVLDA VND WERRA HAVSFRA[W]

B HERR ICH HOF/FE AVF DICH / VND SPRECH / DV BIST MEIN /

GOTTa) ◦ / PSALM ◦ 311)


  1. Das Wort ist in größeren Buchstaben ausgeführt.
  1. PsH 31,15.

Schrift:

Kapitalis, erhaben

Nachweise

Wappen:

Homberg Meckbach.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Gesammelt und bearb. von Sebastian Scholz und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 91). 2015, Nr. 289.

Zitierweise
„Maria Homberg 1611, Schenklengsfeld“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2293> (Stand: 20.3.2023)