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Grabdenkmäler

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Pfarrer Johannes Claus (Clausius) und seine Tochter Dorothea 1591, Marxheim

Marxheim · Gem. Hofheim am Taunus · Main-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort ↑

Standort:

Marxheim

Gebäude / Areal:

Mazheim (Hofheim), Katholische Pfarrkirche St. Georg, ehem. Evangelische Kirche

Angaben zum Standort:

Der Bildunterschrift zufolge lag der Stein „in der Kirch zu Marxheim und ist diese Seite des Steins herum und unter sich gewendet, auff der anderen oben oder über sich gewendete Seite des Steins stehet die Inscription (...)“, nämlich die der oben erwähnten von 1693, die nach der Aufhebung der Platte sichtbar blieb.

Merkmale ↑

Datierung:

1591

Typ:

Grabplatte

Erhaltung:

verloren

Beschreibung ↑

Beschreibung:

Grabplatte des ev. Pfarrers Johannes Claus (Clausius) und seiner Tochter Dorothea. Die Zeichnung in der Diedenbergener Kirchenchronik von nach 1700 zeigt eine Umschriftplatte, auf deren Randleiste die einzeilig umlaufende Grabinschrift (A) eingehauen war; im Feld befand sich wohl die Ritzung eines Kelches, der mit dem Bibelzitat (B) beschriftet war, hier plattengroß gezeichnet, um die Inschrift darin unterzubringen – der Kelch dürfte wie bei der ebendort überlieferten Inschrift von 1693 in Marxheim (Kat.-Nr. 409) nur normale Größe gehabt haben. Die Umschrift (A) ist in einer Mischung von lateinischer und deutscher Kursive wiedergegeben, die Beschriftung des Kelches (B) in rein deutscher Schrift.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en) · weibliche Person(en)

Stand:

geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Schon vor der Reformation war Diedenbergen Pfarrort, besaß aber kein Filial; nach der Einführung der Reformation wurde die königsteinische Pfarrei Marxheim mit Diedenbergen zusammengeführt und seit 1582 amtierte ein gemeinsamer Pfarrer in den beiden Gemeinden, wobei aber Diedenbergen als Hauptort galt.2) Der Verstorbene war der letzte gemeinsame Pfarrer für beide Gemeinden, denn nach seinem Tod wurde deren Trennung vollzogen, weil Marxheim 1581 über das königsteinische Erbe an Kurmainz kam und gleichzeitig dem Schulmeister zu Hofheim zur Versehung übertragen wurde. 1603 wurde der ev. Pfarrer im Zuge der Rekatholisierung des „Ländchens“ durch einen katholischen Amtsträger ersetzt, der auch die Gemeinde Hofheim versah; zugleich wurde der Schuldienst in Diedenbergen mit dem Wallauer zusammengelegt. So waren die Wallauer Schulmeister zugleich Pfarrer bzw. Pfarrverseher von Diedenbergen bis 1635.3) Erst 1681 verfügte Marxheim wieder über einen eigenen katholischen Pfarrer. Johannes Clausius war um 1555 Pfarrer in Schönberg (Stadt Kronberg) und von 1571 bis zu seinem Tode Pfarrer in Diedenbergen.4)

  1. Bethke, Main-Taunus-Land 125f., auch Pfarrer- und Schulmeisterbuch 161, Nr. 534, auch zum Folgenden. Dem widerspricht eine Bemerkung im Kirchenbuch, die an die Überlieferung der Inschrift anschließt: Demnach sei Diedenbergen „ein Filial nacher Marxheim gehörig, gewesen“ – diese Meinung leitet sich möglicherweise aus der Reihenfolge der Orte in der Inschrift ab. Zur Ortsgeschichte von Marxheim vgl. Bethke, Main-Taunus-Land 123f.; Nitz/Balsam/Bonin, Main-Taunus-Kreis 525f.; „Hofheim-Marxheim, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon (Stand: 31.3.2014).
  2. Pfarrer- und Schulmeisterbuch 162.
  3. Ebd. Nr. 3.
Inschrift ↑

Umschrift:

A Anno 1591 hie liegt herr Johannes / Clausius von Marburg mit seiner tochter

Dorothea / Pfarr herr zu Marxheim und / Diedenbergen.a)

B Ich weiß dass mein Erlöser lebt, /

in dem mein Heÿl und leben steht, /

Ich hoff, ich werdt mit den / augen mein /

Ihn ewig sehen, und beÿ / Ihm sein.1)

  1. Die Reihenfolge der Informationen ist nicht gesichert.
  1. Ijob 19,25 (versifizierte Paraphrase, Nachdichtung).

Kommentar:

Nach Kirchenchronik.; Deutsche Reimverse (B).

Schrift:

Nach Kirchenchronik.

Nachweise ↑

Literatur:

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 139.

Zitierweise ↑
„Pfarrer Johannes Claus (Clausius) und seine Tochter Dorothea 1591, Marxheim“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2466> (Stand: 20.3.2023)