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Arme Dienstmägde Jesu Christi in Elz

Gemarkung Elz, Gemeinde Elz, Landkreis Limburg-Weilburg
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi unterhält seit 1893 eine Niederlassung zur ambulanten Krankenverpflegung im Ort. Die Dernbacher Schwestern engagieren sich auch in der Kinderbetreuung und bauen ein Krankenhaus, das Sankt Josefshaus, auf. In der Zeit des Nationalsozialismus müssen die Schwestern die Einrichtungen der NSV zwangsweise übergeben, erhalten sie 1945 durch die amerikanische Siegermacht zurück. Die Niederlassung wird 1987 geschlossen.

Orden:

Arme Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern)

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Bistum Limburg

Typ:

Schwesternhaus

Territorium:

  • vgl. Entwicklung Elz

Benennung der Institution in den Quellen:

Dernbacher Schwestern von Elz

Lagebezug:

5 km nordwestlich von Limburg

Lage:

St.Josefshaus in der Gräbenstraße

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3431252, 5586719
UTM: 32 U 431205 5584925
WGS84: 50.412325° N, 8.031756° O

Geschichte

Geschichte:

Pfarrer Johannes Baptist Spring errichtet mit eigenem Kapital und Spenden ein Schwesternhaus, um der verarmten Bevölkerung seiner Gemeinde zu helfen. Sowohl die Leitung des Ordens der Denbacher Schwestern wie das preußische Ministerium stimmen der Gründung 1891 zu. Im ersten Gebäude der Dernbacher Niederlassung in der Gräbenstraße werden 1893 ein Kindergarten für 100 Kinder eröffnet und Kranke im Hospital St. Josef aufgenommen. Ein im Ort gebildeter Sanitätsverein erreicht drei Jahre später den Zuzug eines Arztes. Die preußische Regierung erteilt im gleichen Jahr eine Konzession für ein Krankenhaus. Für die Kinder wird daher ein neues Haus gebaut, das 1901 fertig gestellt ist. Zusätzlich bieten die Schwestern eine Nähschule an. Im Ersten Weltkrieg dienen die Gebäude als Lazarett; Kindergarten und Nähschule werden 1917 geschlossen. Nach dem Krieg wird das St.Josefshaus erweitert und erhält eine Geburten-Station. Ab 1933 bestimmt das Kreiswohlfahrtsamt in Limburg das St.Josefshaus zum Alten- und Siechenheim; es hat 72 Betten. 1936 arbeiten und leben zwölf Dernbacher Schwestern in Elz. 1941 beschlagnahmt die NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) den Kindergarten, auch die Nähschule wird geschlossen. In den letzten Kriegsjahren werden Evakuierte aus Köln, Essen, Duisburg und Frankfurt einquartiert.

Am 25.03.1945 befreien die Amerikaner Elz, die Schwestern eröffnen bereits Ende April den Kindergarten mit über 200 Kindern, ebenso die Geburten-Station. Von 1947-1950 bieten die Schwestern im St.Josefshaus eine Schulspeisung für anfangs 600 Schulkinder an. 1972 schließen sie den Kindergarten und 1987 die gesamte Niederlassung. Das St.Josefshaus wird von der Caritas übernommen.

Gründungsjahr:

1893

Aufhebungsjahr:

1987

Nachweise

Arcinsys Hessen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

2142865

Zitierweise
„Arme Dienstmägde Jesu Christi in Elz, Gemeinde Elz“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14405> (Stand: 30.6.2021)
Indizes

Sachbegriffe: