Hessische Biografie
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GND-Nummer
100802788
Schiede, Johann Conrad [ID = 8008]
- * 6.9.1760 Kassel, † 19.9.1826 Appenheim, evangelisch-reformiert
Theologe, Hofprediger, Pfarrer, Schriftsteller - Wirken ↑
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Werdegang:
- stud. Hanau, 1780 Marburg
- 1783 zwei Jahre Adjunkt in Meerholz
- 1786-1789 Pfarrer in Niedermittlau
- 1789-1802 Hofprediger und Pfarrer in Meerholz, wegen seiner anonym erschienen Satiren des Landes verwiesen
- 1802 Pfarrer in Ensheim (Dépatement du Mont-Tonnerre) bzw. in Alzey wirkend
- 1803 Mitglied der Société dépatementale des sciences et des arts du Dépatement Mont-Tonnerre
- 1802 zweiter reformierter Pfarrer in Alzey
- 1807 erster reformierter Pfarrer in Alzey
- 1824 Pfarrer in Appenheim (alt, gichtkrank, für die Kollegen unverträglich)
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Werke:
- Die Fürstentochter. Hennings in Erfurt und Gotha. 1797.
- Die Fürstentochter. Zweyter Theil. Hennings in Erfurt. 1799.
- Der Gott der Lazzaroni, oder Nivolis Schutzgeist auf der Flucht. Ein Seitenstück zu Saul II. genannt der Dicke, König von Kanonenland. Neapel [Hennings in Erfurt]. 1800. später auch unter dem Titel: Ferdinand, vormals König von Neapel. Züge aus seinem öffentlichen und Privatleben.
- Die Engel der Finsterniss. 2 Bde. Deutschland [Hennings in Erfurt]. 1801. auch unter dem Titel: Allerneuste Reisen ins Innere von Afrika. Herausgegeben von Momus.
- Das Land der Geheimnisse, oder die Pyramiden. 2 Bändchen. Hennings in Erfurt. 1801. später auch unter dem Titel: Osymandias, König von Egypten.
- Die privatisierenden Fürsten. Bundesstadt [Hennings in Erfurt]. 1802.
- Die privatisierenden Fürsten. Zweytes und letztes Bändchen. Weisheit im Julius-Hospitale. Deutschland [Hennings in Erfurt]. 1802.
- Apologie, ach! des Erbadels. Aus den Papieren eines deutschen Fürsten. Herausgegeben vom Verfasser der privatisierenden Fürsten. 2 Bände. Alzey im J. XI der Republik. [Hennings in Erfurt. 1802.] später auch unter dem Titel: Gute Nacht! Dem Erbadel gewünscht, von einem Fürsten.
- Alle Teufel! Keine Wahrheit! Oder!! vom Verfasser der privatisirenden Fürsten und der Apologie ach! des Erbadels. 2 Teile. Botany-Bay [Hennings in Erfurt]. 1803.
- Brillenpulver und Augensalbe. Vom Verfasser der privatisierenden Fürsten. Gelnhausen [Hennings in Erfurt]. 1803.
- Einige Gedanken über Beförderung des körperlichen und geistigen Wohlseins unserer Mitbürger auf dem Lande. o. O. 1803.
- Predigt über die Schutzpockenimpfung. Mainz. Jahr XII [gemäß französischem Revolutionskalender, d.h. 1803/4].
- Die privatisierenden Fürsten. Dritter Theil, welcher die Duodezmonarchen enthält. Babylon [Hennings in Erfurt]. 1804.
- Die privatisirenden Fürstenfrauen. Zugabe zu den privatisierenden Fürsten. 2 Bde. Berlin und Leipzig [Hennings in Erfurt]. 1804.
- Die Fürsten von Schwabenburg oder die neuesten privatisirenden Fürsten. 2 Bde. Erfurt. 1805.
- Bruder Jonas, der Mennonit. Herausgegeben vom Verfasser des Fürsten von Schwabenburg oder der neuesten privatisirenden Fürsten. 2 Bände. Rom [Hennings in Erfurt]. 1805. später auch unter dem Titel: Aretinus Loyola oder der Geisterseher ohne Geist.
- Cosmopolitische Wanderungen eines Zigeuners. Nebst der Geschichte seiner Carriere zum Politikus. Ein Seitenstück zu Faustin, und Benjamin Noldmanns Geschichte der Aufklärung in Abyssinien. Erstes Bändchen. Peter Hammer in Cölln [Neukirch in Basel]. 1806.
- Der Gräfin Valeria Leben, von ***. Eine merkwürdige Avanturiere aus Ungarn. Aus ihrem Nachlasse bei ihrer Entweichung aus dem Ursulinerkloster zu E-t. 2 Theile. Hennings in Erfurt. 1806.
- Kirchliche Licht- und Wasserstrahlen oder das Konsistorium auf dem linken Rheinufer. Vom Verfasser der privatisierenden Fürsten. Erstes Heft. o. O. [Schellenberg in Wiesbaden] 1808
- Gynaikokratie oder die Regierung der Frauen und Jungfrauen als einziges Rettungsmittel der Welt. von Conrad Schiede, Verfasser der privatisirenden Fürsten. Zum Angebinde freundlicher Frauen für ihre geliebte Männer. o.O. [Gebhardt und Körber in Frankfurt a/M]. 1816.
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Lebensorte:
- Hanau, Marburg, Meerholz
- Familie ↑
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Partner:
- Mühlenschläger, Christine Henriette, * Meerholz 24.11.1760, Heirat Meerholz 14.7.1785, Tochter des Johann Heinrich Mühlenschläger, Pfarrer und Schlossprediger in Büdingen, und der Esther Jakobine Humbert
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Verwandte:
- Schiede, Georg August Heinrich Johann Karl <Sohn>, 1786-1790
- Schiede, Wilhelmine Albertine Franziska <Tochter>, 1788
- Schiede, Karl Georg <Sohn>, 1790-1795
- Esselborn, Sophia Maria Luise, geb. Schiede <Tochter>, * Meerholz 1.4.1792, † Alzey 2.8.1832, verheiratet Alzey 22.12.1821 mit Jakob Esselborn, Rentmeister, Rechnungsrat
- Schiede, Johann Georg* Ludwig <Sohn>, 1795
- Schiede, Karl Friedrich <Sohn>, 1796-1797
- Schiede, Karl Ludwig Wilhelm* <Sohn>, 1798-1858, Apotheker
- Schiede, Friedrich Konrad Ludwig Ferdinand <Sohn>, 1800
- Schiede, Johann Georg <Onkel>, 1714-1792, Pfarrer und Professor der Theologie in Hanau
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Lorenz Kohlenbusch, Familienbuch Meerholz, Nr. 264.
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Literatur:
- Diehl, Hassia Sacra 3, 1928, S. 84 f., 306, 309
- L. Kohlenbusch, Pfarrerbuch der evangelisch unierten Kirchengemeinschaft („Hanauer Union“) im Gebiet der Landeskirche in Hessen-Kassel, Darmstadt 1938, S. 296f;
- Klaus-Peter Decker, Vom Hofe der Hottentotten. Das Versteckspiel des Hofpredigers Johann Conrad Schiede in Meerholz und seine Flucht ins Linksrheinische 1802. In: Subversive Literatur. Erfurter Autoren und Verlage im Zeitalter der Französischen Revolution, hg. von Dirk Sangmeister und Martina Mulsow, Göttingen 2014, S. 346-380.
- Zitierweise ↑
- „Schiede, Johann Conrad“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/100802788> (Stand: 28.11.2023)