Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
109816248X
Hermann I. [ID = 9978]
- * um 1110, † 25.4.1168 Fulda, Begräbnisort: Fulda Klosterkirche, Grablege der Äbte (Kreuzgang), belegt 1156, katholisch
Mönch, Abt - Andere Namen ↑
-
Weitere Namen:
- Hermann
- Herimannus
- Hersfeld, Abt Hermann I. von
- Hersfeld, Hermann I. von
- Fulda, Abtskämmerer Hermann
- Fulda, Großpropst Hermann
- Fulda, Abt Hermann I. von
- Fulda, Hermann I. von
- Wirken ↑
-
Werdegang:
- um 1110 Geburt wohl als Sohn einer Adelsfamilie unbekannter Herkunft mit Fuldabezug
- um 1120: Vielleicht schon Schulbesuch in der osthessischen Benediktinerabtei Fulda
- um 1130/40: Zumindest wurde Hermann dann irgendwann Fuldaer Mönch.
- 1151: Vielleicht ist Hermann schon identisch mit einem damals erwähnten, gleichnamigen Kämmerer des Abtes Marquard I., der für dessen Finanzen zuständig war.
- 1156: Eindeutig lässt sich Hermann fünf Jahre später als Großpropst nachweisen.
- Frühjahr 1162: Der Fuldaer Großpropst wurde – zweifellos unter Einfluss von Kaiser Friedrich I. Barbarossa – als Hermann I. zum Nachfolger des wohl aus Kritik an der kaiserlichen Kirchenpolitik zurückgetretenen Hersfelder Nachbarabtes Willibold gewählt.
- Juni 1162: Unmittelbar nach seiner Kür begab sich Hermann I. nach Italien zu Friedrich I., wo er nun in Pavia mit den Regalien belehnt wurde. In der Folge blieb er ein Begleiter des Kaisers auf dem letzten Abschnitt von dessen zweitem Italienzug (1158-1162).
- 5.7.1162: Nachdem er mit dem Kaiser in Bologna eingezogen war, empfing Hermann I. dort vom kaiserlichen Gegenpapst Viktor IV. die Abtsweihe.
- Herbst 1163 bis Frühjahr 1164: Nach nur einem Jahr in der Heimat war Hermann I. aber wieder in der Umgebung Barbarossas auf dessen drittem Italienzug (1163-1164).
- Mitte August 1165: In Tauberbischofsheim setzte Barbarossa den dorthin zitierten Fuldaer Abt Marquard I. ab und machte den ebenfalls vor Ort weilenden Hersfelder Abt zu dessen Nachfolger (ebenfalls als Hermann I. gezählt), da er aus Fulda kam und loyal war.
- Herbst 1166: Hermann I. brach auch als Fuldaer Abt mit dem Kaiser nach Italien auf und begleitete ihn fast den ganzen Rest seines Abbatiats auf dessen 4. Italienzug (1166-1168).
- Ende Juli oder Anfang August 1167: Der Fuldaer Abt erhielt durch Gegenpapst Paschalis III. die Bestätigung seiner Einsetzung
- Anfang 1168: Hermann I. kehrte krank mit Barbarossa in die Heimat zurück.
- 25.4.1168: Wenig später starb der Abt in Fulda.
- Daraufhin wurde er in der Klosterkirche beigesetzt, wo sich die Grablege der Fuldaer Äbte im Westkreuzgang nahe dem Bonifatiusgrab befand.
-
Funktion:
- Fulda, Abtskämmerer, 1151
- Fulda, Großpropst, 1156-1162
- Hersfeld, Abt, 1162-1165 (als Hermann I.)
- Fulda, Abt, 1165-1168 (als Hermann I.)
-
Lebensorte:
- Fulda; Hersfeld, heute Bad Hersfeld; Pavia
- Nachweise ↑
-
Quellen:
- Hessische Landesbibliothek Fulda, Abt. Hss. D 28, fol. 20 v.
- Jaffé, Philipp: Bibliotheca rerum Germanicarum, Band 5, Berlin 1869, S. 570
-
Literatur:
- Brower, Christoph: Antiquitates Fuldenses, Antwerpen 1612, S. 178 u. 300
- Heller, Die Gräber der Fuldaer Aebte, in: Ders.: Neue Studien zur Grabeskirche des heiligen Bonifatius, Kapitel VI, Fulda 1946, S. 54-66, hier S. 55
- Leinweber, Die Fuldaer Äbte und Bischöfe, Frankfurt am Main 1989, S. 59
- May, Fritz: Hersfelder Brakteaten. Die Hohlpfennige der Äbte, in: Bad Hersfelder Jahresheft, Band 10, Bad Hersfeld 1964, S. 23-35, hier S. 26-28 u. 32 f.
- Schannat, Johann Friedrich: Historia Fuldensis, Frankfurt [am Main] 1729, S. 179
- Ziegler, Mit Mitra und Krummstab – Die Äbte des Reichsklosters (der Reichsabtei) Hersfeld, in: Bad Hersfelder Jahresheft 16 (1970), S. 6-22, hier S. 13
- Zitierweise ↑
- „Hermann I.“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/109816248X> (Stand: 25.4.2024)