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Groscurth, Georg [ID = 3167]

* 27.12.1904 Hauneck-Unterhaun, † 8.5.1944 Brandenburg-Görden Zuchthaus, hingerichtet, evangelisch-reformiert
Prof. Dr. med. – Arzt, Widerstandskämpfer
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Besuch des realgymnasialen Zweigs des Königlichen Gymnasiums in Hersfeld, mittlere Reife
  • Realgymnasium Arolsen, 1923 Abitur
  • während der Schulzeit Anschluss an die Wandervogelbewegung
  • 1923-1924 einjähriges Volontariat bei der Hersfelder Maschinenfabrik Benno Schilde
  • 1924-1929 Studium der Medizin an den Universitäten Marburg, Freiburg, Graz, Wien und Berlin
  • Tätigkeit am Urbankrankenhaus in Berlin
  • 1932 Anstellung als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie in Berlin-Dahlem bei dem Chemie-Nobelpreisträger und „Vater des Gaskriegs“ Prof. Fritz Haber
  • Freundschaft mit dem Chemiker Robert Havemann (KPD), Mitwirkung in der linken Zwischengruppe „Neu Beginnen“
  • 1934 Assistenzarzt in der Inneren Abteilung des Robert-Koch-Krankenhauses in Berlin-Moabit
  • Hausarzt einiger Berliner Nazi-Größen (so von Rudolf Heß)
  • 1939-1943 Leitender Oberarzt der Inneren Abteilung des Robert-Koch-Krankenhauses in Berlin-Moabit
  • Anfang 1940 Habilitation, Privatdozent an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin
  • 7.1943 Mitwirkung an der Gründung einer Widerstandsorganisation („Europäische Union“) als Koordinationsstelle für gemeinsame Aktionen von Deutschen und Zwangsarbeitern
  • 4.9.1943 Inhaftierung des Ehepaars Groscurth auf einem Verwandtenbesuch im osthessischen Weißenhasel (südlich von Sontra)
  • 15./16.12.1943 vom Volksgerichtshof unter Roland Freisler zum Tode verurteilt und ins Zuchthaus Brandenburg-Görden gebracht
  • 8.5.1944 Hinrichtung im Zuchthaus Brandenburg-Görden

Lebensorte:

  • Unterhaun; Bad Hersfeld; Arolsen; Marburg; Freiburg im Breisgau; Graz; Wien; Berlin; Dahlem; Moabit; Weißenhasel; Brandenburg-Görden
Familie

Vater:

Groscurth, Heinrich, † 1926, Bauer, Bürgermeister, Kreistagsabgeordneter

Mutter:

Knierim, Margarete

Partner:

  • Plumpe, Anneliese, Dr. med., Ärztin, Heirat 1936

Verwandte:

  • Plumpe, N. N. <Schwiegervater>, 1936 leitender Direktor aus der Stahlindustrie des Ruhrgebiets, später Generaldirektor von „Hanomag“ und bis 1941 stellvertretender Reichswehrwirtschaftsführer
  • Groscurth, Peter <Sohn>, * zwischen 1939 und 1943), Professor für Anatomie
  • Groscurth, Jan <Sohn>, * zwischen 1939 und 1943), Doktor
Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Privatbesitz (Druck in: Honikel, Georg Groscurth S. 140). - Georg Groscurth Anfang der 1940er Jahre.

Zitierweise
„Groscurth, Georg“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/121278956> (Stand: 25.4.2024)