Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Synagogen in Hessen

Beschreibung

Die Synagogen waren bis zum Gedenken „50 Jahre Judenpogrome im November 1938“ zum Jahr 1988 kein wirkliches Forschungsthema. Erhaltene frühere Synagogen wurden auch nach 1945 über Jahrzehnte vielfach abgerissen bzw. umgebaut. Die aktive Beteiligung eines Großteils der Bevölkerung an den Vorgängen im November 1938 ließ es für viele ratsam erscheinen, darüber möglichst zu schweigen, was man auch sehr gut aus den Spruchkammerakten der Nachkriegszeit herauslesen kann. Umso mehr nahm sich die nachfolgende Generation der Kinder diesem Thema zum Jahr 1988 und dann der folgenden Zeit an.

Anfang der Jahre nach 2000 suchte Prof. Meier Schwarz aus Jerusalem, ein Überlebender des Holocaust, in Deutschland Mitstreiter für sein angedachtes Projekt „Synagogengedenkbuch“ auf Länderebene zu gewinnen. Im Grunde als Einzelkämpfer hatte er aber nur geringen Erfolg. So sind entsprechende Publikationen letztendlich nur in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Franken in Bayern mit unterschiedlichem Ansatz und Umfang entstanden. In Hessen verhandelte er u.a. mit dem Landesamt für Denkmalpflege in Wiesbaden (Prof. Gerd Weiß) und der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen (Dr. Hartmut Heinemann). Diese beschlossen gegen 2008, zu den Synagogen ein eigenes Projekt zu starten, für das das Land Hessen eine Anschubfinanzierung gewährte.

2012 wurde der Entschluß gefaßt, analog zum laufenden Friedhofprojekt ein Modul in LAGIS zu den Synagogen anzulegen. Mit diesen Arbeiten wurde Frau Susanne Straßburg betraut. Ihre Aufgabe war es und ist es bis zum heutigen Tag, die eingehenden Hauptartikel redaktionell zu bearbeiten, in LAGIS einzustellen und eine Datenbank für die Abbildungen, zumeist Fotos und Pläne, zu führen. Mit der Erarbeitung einzelner Artikel wurden außenstehende, aber bekannte und bewährte Verfasser betraut. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind rund 300 Synagogenartikel fertig in LAGIS eingestellt, rund 20 weitere vorliegende Artikel müssen noch überarbeitet werden. Die Abbildungs-Datenbank umfaßt derzeit rund 4.000 Objekte, zumeist historische Fotos, unterschiedlicher Herkunft und Qualität.

Hartmut Heinemann, Wiesbaden

Kontakt:

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen – Projekt Synagogen in Hessen
Dr. Hartmut Heinemann
Mosbacher Straße 55
D-65187 Wiesbaden
Tel.: 0611 881-137
Fax: 0611 881-145
E-Mail: hartmut.heinemann@hhstaw.hessen.de