Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessen-Nassauisches Wörterbuch

Beschreibung

Hinweis zur weiteren Veröffentlichung des Hessen-Nassauischen Wörterbuchs

Die Buchstaben A bis K des Hessen-Nassauischen Wörterbuchs werden noch bearbeitet. Fertige Wörterbuchartikel erscheinen vorab an dieser Stelle. Bereits fertiggestellt wurde der Abschnitt A–abzwicken. Der die gesamte Buchstabenstrecke A bis K umfassende Band 1 wird nicht mehr, wie bisher, in Einzellieferungen erscheinen, sondern in 2 bis 3 Teilbänden gedruckt werden.

Das Hessen-Nassauische Volkswörterbuch erfasst den dialektalen Wortschatz der ehemaligen preußischen Provinz Hessen-Nassau, der hessen-darmstädtischen Provinz Oberhessen, des Fürstentums (später Freistaats) Waldeck, des rheinischen Kreises Wetzlar und des westfälischen Kreises Wittgenstein. Sprachgeographisch gesehen werden die Dialektlandschaften des Nieder-, Mittel- und Osthessischen sowie Randbereiche des Westfälischen, des Ostfälischen, des Thüringischen, Ostfränkischen, Rheinfränkischen und Moselfränkischen bearbeitet. Erfasst wurde der mundartliche Wortschatz dieser Gebiete, wie er im Erhebungszeitraum 1912 bis 1934 gebräuchlich war. Mithin ist die Fläche des heutigen Bundeslandes Hessen nördlich des Mains vollständig erfasst, darüber hinaus kleinere Gebiete von Rheinland-Pfalz (westliches Nassau), Nordrhein-Westfalen (Wittgenstein) und Thüringen (Schmalkalden).

Das Wörterbuch ist streng alphabetisch nach standardsprachlichen oder „verstandard­sprachlichten“ Lemmata (mit Querverweisen von mundartnahen Stichwörtern) geordnet und erfasst den mundartlichen Wortschatz im Gesamtumfang, also nicht nur die spezifischen Mundartwörter, sondern auch die Wörter, die Dialekt und Standardsprache gemeinsam haben.

Das präsentierte Material kann als verbürgt für den Zeitraum des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts von etwa der Jahrhundertwende gelten. Urkundliches und älteres Material wird nur dann herangezogen, wenn es zur Aufhellung sachlicher oder grammatischer Sachverhalte beitragen kann, später eingegangene Belege werden nur berücksichtigt, wenn sie auch für den Geltungszeitraum nachgewiesen werden können.

Die Veröffentlichung fußt auf den handschriftlichen Sammlungen in alphabetisch geordneten Zettelapparat mit ca. 1,5 Million Fakteneinträgen. Sie stammen aus freien Erhebungen angeworbener Gewährspersonen (vor allem Lehrer), aus insgesamt 96 Fragebogenerhebungen (die sich zum Teil nur auf Teilgebiete bezogen) und aus schriftlichen (gedruckten und ungedruckten) Quellen wie Dialektliteratur und wissenschaftlichen Abhandlungen. Ein erheblicher, methodisch besonders wertvoller Teil stammt aus direkten Erhebungen.

Die Arbeitsstelle Hessen-Nassauisches Wörterbuch ist der G. und I. Leifheit Stiftung zu großem Dank verpflichtet. Durch ihre großzügige Förderung konnten die Ergebnisse der Fragebogenerhebungen digitalisiert werden. Die Ergebnisse sind im Modul » Fragebogen Hessen-Nassauisches Wörterbuch veröffentlicht.


Kontakt

Dr. Nathalie Mederake
Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas
Pilgrimstein 16
35032 Marburg
E-Mail: nathalie.mederake@uni-marburg.de