Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Dreiling

Deutung
Zu fnhd. dreiling ‚der dritte Teil von etwas, eines bestimmten Maßes, ein Stück ungespaltenen, entasteten Baumstammes, Weinmaß‘. Zumeist dürften die Belege auf das alte hess. Flächenmaß Dreiling (Ä alter hess. Morgen) bezogen sein. In Verbindung mit -stein wird es sich aber eher um Grenzzeichen handeln, die vielleicht aus Formen wie Dreylantzstein1 entstanden sind. Da jeder Dreiling-Name aus Dreiling-stein verkürzt sein kann, ist eine genaue Unterscheidung nicht möglich. Die Deutung der Belege aus Alsbach ist fraglich, da die Gestalt der ältesten Namenformen nicht durchsichtig ist. Wahrscheinlich ist aber das gg in dregling ein Hiatustilger, der in flektierten Formen, etwa dreie, zwischen zwei Vokale treten kann. Erst seit dem 16. Jh. liegen in Alsbach dann eindeutige Formen mit BT Drei- vor.
Literatur
Baufeld 56; DWB Neub. 6, 1368 f.; SHessWb 1, 1709, PfälzWb 2, 479 s. u. Dreiling; DRWb 2, 1093 f.; Kunz (1975), S. 427. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → dreiling; PfälzWb: → dreiling; Wörterbuchnetz: → Dreiling
Referenz
Vgl. Trägbusch · Vierling.

1 Bach 2, § 398.