Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 23. Oberkaufungen
Hessenhagen
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Wüstung · 469 m über NN
Gemarkung Wellerode, Gemeinde Söhrewald, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
12,5 km südöstlich von Kassel
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Lage und Verkehrslage:
Wüstung 3,2 km südsüdöstlich von Wellerode in Richtung Sankt Ottilien; Flurbezeichnung Hessenhagerkirche
Um 1580 wird eine Wüstung bei der Hessenhainer Kirchen genannt, auch Hessenhainer Bruch und Trisch (Akten des Stiftsarchivs Kaufungen Nr. 1117).
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Ersterwähnung:
1155
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Letzterwähnung:
um 1580
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Siedlungsentwicklung:
Zur Entwicklung der Wüstung Hessenhagen gibt es unterschiedliche Auffassungen. Klaus Sippel hat hiermit die 1155 in der Breitenauer Überlieferung einsetzenden Belege zu Hagen in Verbindung gebracht, das zuvor an anderer Stelle vermutet wurde (s.u.) und nun bei der Ruine Stückkirchen zu lokalisieren ist. In einer Klosterrechnung von 1460 wird Hagen zu Dornhagen gerechnet. Um 1580 wird der Ort als Wüstung bezeichnet.
Die Kirchenruine wurde erstmals von G. Landau 1858 bzw. 1842 fälschlich Sankt Juliane genannt, was auf der Topographischen Karte bis heute übernommen wurde. Doch bezeichnete man die Stückkirchen in der Überlieferung nie als Julianenkapelle, sondern stets nur als Hessenhainer Kirche(n).
Die Wüstung Hagen wird in der Literatur auch im Amt Melsungen wohl 1,5 km südöstlich von Dörnhagen verortet: Von der Straße Guxhagen - Dörnhagen zweigt nach 1 km der Weg nach Wollrode ab. Nördlich dieses abzweigenden Verbindungsweges erhebt sich eine Anhöhe, an deren Hang eine Quelle entspringt. Dort soll die ehemalige Siedlung Hagen lokalisiert werden (Weidemann, Wüstungen Melsungen).
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Historische Namensformen:
- Hagone, in (1155) [HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 428; Schreibweise nach Druck in: E. E. Becker, Nachrichten von dem ehemaligen Benediktiner-Kloster Breitenau, in: Hessische Beiträge zur Gelehrsamkeit und Kunst, Bd. 2 (1787), Beilagen, S. 24-25, Nr. 2]
- Indagine, villa in (1289) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 38]
- Indagine, plebanus de (1299) [HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 56]
- Hagin, zu deme (1362)[Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, Nr. 243]
- Hayn, zu dem (1380) [Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 107]
- Hessenhayne poben Lubesrade (1443) [HStAM Bestand Urk. 20 Nr. 151; HStAM Bestand Urk. 20 Nr. 153]
- Heßenhayner Kirchen, bey der; Hessenhayner Bruch; Heßenheiner Trisch (um 1580) [HStAM Bestand 17 I. Nr. 379; HStAM Bestand 17 I. Nr. 1911]
- Hessenhain (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
- Auf dem Hessenhagen; Stückkirchen (1840-1861) [Kurfürstenthum Hessen : Niveau Karte auf 112 Blättern, Kassel 1840-1861 /23: Oberkaufungen [1 : 25000]]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1289)
- Wüstung; hoffestadt (um 1580)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3543155, 5677508
UTM: 32 U 543064 5675677
WGS84: 51.230842° N, 9.616779° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63302403006
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- undatiert: wüst im Kasseler Amt Neustadt
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Altkreis:
Kassel
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1155 erhält das Kloster Breitenau ein Gut in Hagen
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Ortsadel:
Ob sich hiernach eine Familie von Hain (de Indagine) benannte, die in Hasunger und Hainaer Urkunden 1241-1306 erwähnt wird, muss offen bleiben.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- plebanus de Indagine (1299)
- bei der Hessenhainer Kirchen (1580) [Akten des Stiftsarchivs Kaufungen Nr. 1117]
- Stückkirchen (1840-1861)
- Die Flur heißt heute Hessenhagenkirchen und wird im Norden begleitet von den Fluren Brandfläche und Glockenborn. Die dortige Kirchenruine wurde erstmals von G. Landau 1858 (Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858) bzw. 1842 fälschlich St. Juliane genannt, was auf der Topographischen Karte bis heute übernommen wurde. Doch bezeichnete man die Stückkirchen in der Überlieferung nie als Julianenkapelle, sondern immer nur als Hessenhainer Kirche. Jedenfalls liegt die wüste Kirche auf einer kleinen Lichtung in West-Ost-Richtung auf einer etwa 25 x 8 m großen und etwa 1,50 m hohen Erhebung.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- K. Sippel, Wüstungen rings um Wellerode, in: 650 Jahre Wellerode. 1351-2001, S. 1-16
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858 [fälschlich St. Juliane]
- W. A. Eckhardt, Salbuch des Stifts Kaufungen von 1519, S. 117 mit Anm. 170
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 84
- Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 107
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 194, 232, 462
- Weidemann, Wüstungen im alten Amt Melsungen (1956)
- Zitierweise ↑
- „Hessenhagen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2820> (Stand: 9.7.2021)