Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Herzogtum Nassau 1819 – 47. Eltville
Bärstadt
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Ortsteil · 409 m über NN
Gemeinde Schlangenbad, Rheingau-Taunus-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
4 km südlich von Bad Schwalbach
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossene Siedlung mit regelhaften Grundrissmerkmalen am Schnittpunkt mehrerer Straßen
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Ersterwähnung:
1194/98
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Historische Namensformen:
- Berstad (1194/98)
- Berstatt (1255)
- Berstat vor der ho (1315)
- Berschaidt (um 1520)
- Berstatt (um 1590)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3433769, 5552236
UTM: 32 U 433720 5550455
WGS84: 50.10265° N, 8.073193° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
439014010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 833, davon 283 Acker (= 33.97 %), 54 Wiesen (= 6.48 %), 451 Holzungen (= 54.14 %)
- 1961 (Hektar): 751, davon 479 Wald (= 63.78 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1584: 24 Hausgesessene
- 1809: 422 Einwohner (darunter 10 Juden)
- 1827: 406 Einwohner
- 1885: 474, davon 466 evangelisch (= 98.31 %), 4 katholisch (= 0.84 %), 4 Juden (= 0.84 %)
- 1961: 647, davon 482 evangelisch (= 74.50 %), 140 katholisch (= 21.64 %)
- 1970: 866 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1530: Hessische Niedergrafschaft, Amt Hohenstein
- 1806-1813: Kaiserreich Frankreich, Niedergrafschaft Katzenelnbogen (sog. pays reservés unter dem vom Departement Donnersberg beauftragten Präfekten Balthasar Pietsch; Verwaltung weiterhin in Langenschwalbach)
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
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Altkreis:
Untertaunuskreis
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Gericht:
- Vermutlich frühzeitig Sitz eines Zentgerichts.
- 1489 mussten in einem Weistum 15 Dörfer die Vorrechte des Erzstifts Mainz auf die Rechtsprechung anerkennen.
- 1816: Amt Hohenstein
- 1817: Amt Langenschwalbach
- 1849: Justizamt Langenschwalbach
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Langenschwalbach
- 1867: Amtsgericht Langenschwalbach
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.7.1972 zur Gemeinde Schlangenbad
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1315 befand sich das Dorf Bärstadt in den Händen der Familie von Frauenstein, die es an die Grafen von Katzenelnbogen verpfändete, ohne es später wieder einzulösen. 1356 wurde das oberste Gericht durch den Mainzer Erzbischof Gerlach an Graf Adolf von Nassau verpfändet. Die Rechte der Grafen von Katzenelbogen gingen an die Landgrafschaft Hessen über. Das kurmainzische Hoheitsgebiet wurde im 16. Jahrhundert zum Amt Hohenstein der hessischen Niedergrafschaft Katzenelnbogen gezogen.
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Zehntverhältnisse:
1194/98 hatte Werner II. von Bolanden den Zehnten in Bärstadt von den Grafen von Katzenelnbogen als Lehen inne. Mitte des 13. Jahrhunderts trug Giselbert Fuchs von Rüdesheim den halben Zehnten und den Patronat zu Bärstadt zu Lehen.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1194-98: Kirche
- 1401: Pfarrer
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Patrozinien:
- Martinus
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Pfarrzugehörigkeit:
Zum Kirchspiel 1380 gehörten neben Bärstadt Fischbach, Fortelbach (wüst), Hausen vor der Höhe, Heimbach, Hettenhain, Langenschwalbach, Langenseifen, Lindschied, Ramschied und Wambach zum Kirchspiel, von denen jedoch Langenschwalbach mit Heimbach und Lindschied damals schon einen selbständige Pfarrei bildeten.
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Patronat:
1194/98 ist Werner von Bolanden von Isenburg, Mitte des 13. Jahrhunderts Giselbert Fuchs von Rüdesheim wiederum von Bolanden mit der Hälfte des Patronats belehnt.
Um 1380 sind Ritter Heinrich von Stege und Johann Brubach mit 1/6 des Kirchsatzes von Sponheim belehnt.
1419: Trierer Erzbischof als Inhaber der Herrschaft Limburg
Lehnsinhaber: 1419 von Rüdesheim (1/2 des Kirchsatzes),1425 von Stege von Nassau-Saarbrücken (1/4), 1495von Hohenstein und von Schwarzenburg, 1538 von Reifenberg, 1541 Brömser von Rüdesheim, 1456 von Cleeberg von Nassau, 1476 Freien vonDehrn von Nassau-Dillenburg
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation ab 1527.
Erster evangelischer Pfarrer: Bernhard Rucker 1534 und 1549
Reformierter Bekenntniswechsel: 1605(?), 1626(?) wieder lutherisch.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Mainzer Archidiakonat St. Moritz in Mainz
- Kultur ↑
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Schulen:
1555 bittet die Gemeinde um die Gründung einer Schule, 1577 wird diese errichtet.
Schulmeister: Antonius Weilnau bis 1587
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 166
- Bach, Siedlungsnamen, S. 71
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 84
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 613
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 454-462
- Sponheimer, Landesgeschichte, S. 225
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 294
- Zitierweise ↑
- „Bärstadt, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10751> (Stand: 27.11.2022)