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Ortskennziffer
63201807023

Kollegiatstift Rotenburg an der Fulda

Gemarkung Rotenburg an der Fulda, Gemeinde Rotenburg a. d. Fulda, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Das Chorherrenstift in Rotenburg wird im 14. Jahrhundert gegründet und schon nach kurzer Zeit aus der Altstadt in die Neustadt verlegt, einem Neubaugebiet rechts am Fuldaufer, wo sich zahlreiche Burgmannen in steinernen Häusern niederlassen. Die Chorherren errichten mit Zustimmung des hessischen Landgrafen eine imposante Kirche, die aufgrund ihrer Größe auch als niederhessischer Dom bezeichnet wird. Mit der Einführung der Reformation in der Stadt wird das Chorherrenstift aufgehoben.

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Fritzlar St. Peter in Fritzlar, Archiprespyterat Braach

Typ:

Kollegiatstift

Territorium:

  • Reichsabtei Hersfeld
  • Landgrafschaft Hessen

Historische Namensformen:

Lagebezug:

14,5 km nördlich von Bad Hersfeld

Lage:

Das Stift liegt am rechten Fuldaufer auf einer ehemaligen Insel; die Flussarme werden bereits im 16. Jahrhundert verfüllt.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3551274, 5651584
UTM: 32 U 551179 5649763
WGS84: 50.997166° N, 9.729328° O

Geschichte

Geschichte:

Das Stift wird 1352 von Landgraf Heinrich II. von Hessen an der Pfarrkirche S. Jacobi in der Altstadt gegründet, was wiederum Erzbischof Gerlach von Mainz 1353 bestätigt. Mit Zustimmung des hessischen Landgrafen wird es 1357 in die Neustadt am rechten Fuldaufer verlegt an Stelle eines Spitals. Der Gründungskonvent besteht aus 14 Kanonikern, die Pfarraufgaben in der Stadt übernehmen. Der hessische Landgraf schenkt dem Stift Land an der Fuldabrücke und genehmigt den Neubau der Stiftsgebäude und einer Kirche, die Maria und Elisabeth geweiht wird. Im Stift existiert eine Schule, die auch von Kindern des städtischen Bürgertums besucht wird. Mit der Stadt gibt es eine Reihe an Konflikten. Bürgermeister und Rat beschweren sich über die Steuerfreiheit der Stiftsgüter, die Konkurrenz durch Stiftshandwerker und die Art der Betreuung der Pfarraufgaben. Weiter wird die Konkurrenz zur städtischen Schule und Betreiben eines Brauhauses durch das Stift kritisiert.

Nach Einführung der Reformation in der Stadt, 1527, wird das Stift in ein evangelisches Stift umgewandelt. Der letzte Dechant Georg Moller wird 1531 Superintendent.

Ersterwähnung:

1352

Gründungsjahr:

1352

Gründer:

Landgraf Heinrich II. von Hessen

Aufhebungsjahr:

1531

Patrozinien:

Maria und Elisabeth

Besitz

Besitz:

Die Einkünfte des Stifts werden seit 1575 für altersschwache Prediger und Pfarrwitwen verwendet.

Ausstattung

Sonstiges:

Amt und Name des Dechanten (Dekan) gehen auf den Stiftspfarrer der Altstadt, 1775 auf den Pfarrer der Neustadt über.

Nachweise

Arcinsys Hessen:

Quellen:

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

3363

Zitierweise
„Kollegiatstift Rotenburg an der Fulda, Gemeinde Rotenburg a. d. Fulda“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/7787> (Stand: 6.4.2021)
Indizes

Sachbegriffe: