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St. Vinzenz-Hospital der Vinzentinerinnen (Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul) in Limburg

Gemarkung Limburg, Gemeinde Limburg a. d. Lahn, Landkreis Limburg-Weilburg
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Der Krankenpflegeorden der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul unterhält seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Limburg ein großes Krankenhaus mit einer Schule für Pflegeberufe.

1990 verlassen die letzten Schwestern das Krankenhaus. Heute ist die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH. Träger der Einrichtung. Das KH ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Orden:

Vinzentinerinnen (Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul)

Ordensprovinz:

Mutterhaus Straßburg, seit 1921 Mutterhaus Heppenheim

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Bistum Limburg

Typ:

Frauenkloster

Territorium:

Lagebezug:

Limburg liegt 52 km nordwestlich von Frankfurt.

Lage:

St. Vinzenz-Hospital, Auf dem Schafsberg, 65549 Limburg

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3432627, 5584005
UTM: 32 U 432579 5582212
WGS84: 50.388089° N, 8.051584° O

Geschichte

Geschichte:

Der Limburger Bürger und Arzt Dr. Johann Anton Busch und sein Bruder Carl Busch, geheimer Regierungsrat in Wiesbaden, kaufen 1832 das ehemalige Franziskanerinnenkloster Bethlehem auf, um darin ein Hospital mit einer Krankenversorgung für die Stadt einzurichten. Ein erster Antrag der Stifter an das Nassauische Herzogliche Innenministerium 1845 zur Einsetzung von Barmherzigen Schwestern im Hospital wird nicht genehmigt. 1848 setzen sich eine Laieninitiative der Stadt (Piusverein) gemeinsam mit dem Stadtpfarrer Dr. Johann Baptist Diehl erneut und erfolgreich für eine Niederlassung der Schwestern ein. Sie ziehen am 10.10.1850 in ein renoviertes und umgebautes Haus am Roßmarkt; dieser Tag gilt als Gründungsdatum.

Im St.Vinzenz-Hospital steigt die Zahl der versorgten und gepflegten Handwerksburschen, Dienstmägde und alten Menschen stark an, bereits 1853 entsteht ein Neubau. 1852 erhält das Haus das Korporationsrecht verliehen und arbeitet damit als eine selbständige Stiftung. Zahlreiche Spenden von städtischen Bürgern ermöglichen Ausbau und Unterhaltung des Hospitals, ab 1867 bewilligt die preußische Regierung einen jährlichen Zuschuss. Im Deutsch-Französischen Krieg arbeiten die Vinzentinerinnen in Feldlazaretten.

Seit 1877 wird das Krankenhaus immer wieder mit Erweiterungs- und Anbauten vergrößert. Seit 1906 arbeiten die Schwestern auch in Gefängnissen, 1927 eröffnen sie eine Krankenpflegeschule am Vinzenzhospital. 28 Schwestern arbeiten 1936 im Krankenhaus mit seinen acht Stationen und 150 Betten.

Im Zweiten Weltkrieg dient das Krankenhaus auch als Lazarett. Seit den 1950er Jahren wird auf dem Schafsberg gebaut. Im St. Hildegardis-Krankenhaus arbeiten 1969 sechzehn Vinzentinerinnen, im Krankenhaus am Roßmarkt neunzehn. 1972 wird das neue St.Vinzenz-Krankenhaus auf dem Schafsberg offiziell eröffnet.

1990 verlassen die letzten Schwestern das Krankenhaus. Es wird seit 1991 betreut von den indischen Schwestern der Kongregation der Schwestern von Nazareth.

Gründungsjahr:

1850

Gründer:

Dr. Johann Anton Busch und sein Bruder Carl Busch

Aufhebungsjahr:

1990

Besitz

Niederlassungen:

Von 1852-1876/95 betreiben die Vinzentinerinnen auch eine Höhere Töchterschule in Limburg. Die Schulräume liegen in einem abgeteilten Teil des Krankenhauses. Mit diesem Angebot werden die Einkünfte des Hospitals abgesichert, ebenso durch einen Kindergarten. Im Kulturkampf werden Schule und Kindergarten geschlossen, durch Privatpersonen fortgeführt und 1895 mit der Marienschule der Dernbacher Schwestern vereinigt.

Nachweise

Literatur:

GND-Nummer:

10011777-6

Zitierweise
„St. Vinzenz-Hospital der Vinzentinerinnen (Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul) in Limburg, Gemeinde Limburg a. d. Lahn“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14359> (Stand: 22.3.2021)
Indizes

Sachbegriffe: