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Ortskennziffer
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Jesuitenkloster Marienthal

210 m über NN
Gemarkung Marienthal, Gemeinde Geisenheim, Rheingau-Taunus-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Das Jesuitenkloster in Marienthal besteht von 1612 bis 1773. Seit 1888 leben Franziskaner in dem Kloster und betreuen die seit dem Mittelalter existierende Wallfahrt zum Gnadenbild der Gottesmutter Maria bis heute.

Orden:

Jesuiten; Franziskaner

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mauritius in Mainz, Rheingau

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Bistum Limburg

Typ:

Männerkloster

Territorium:

  • Kurfürstentum Mainz, vgl. Stadtentwicklung Geisenheim

Lagebezug:

3,5 km nördlich von Geisenheim

Lage:

im Elsterbachtal, Franziskanerkloster Marienthal

Kloster Marienthal 1

65366 Geisenheim OT Marienthal

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3424598, 5542141
UTM: 32 U 424553 5540364
WGS84: 50.010814° N, 7.947012° O

Geschichte

Geschichte:

Das zuvor im Besitz der Augustinerchorherren von Pfaffen-Schwabenheim befindliche Kloster wird 1612 vom Mainzer Erzbischof den Jesuiten übergeben. Sie erweitern und verschönern die Wallfahrtstätte zur Statue der Gottesmutter Maria und betreuen die Pilger. Sie wirken in dem Kloster bis zur Aufhebung des Ordens 1773 und legen ein Wallfahrtsbuch an. Das Eigentum des Klosters geht als Bestandteil des Jesuitenfonds an die Universität Mainz. Nach der Vertreibung der Jesuiten wird die Statue in die Pfarrkirche von Geisenheim gebracht.

1846 erwirbt Fürst Metternich das Gelände mitsamt der Klostergebäude und der halb zerstörten Kirche und lässt diese wieder aufbauen. Die Kirche wird neu geweiht, die Statue aus Geisenheim zurück geführt an ihren Ursprungsort. Jesuiten und Franziskaner betreuen die Wallfahrt. Das Kloster wird im Kulturkampf 1872 geschlossen, erst 1888 durch Franziskaner wieder übernommen. Seit 1906 existiert nun ein Konvent in Marienthal. Acht Patres und 14 Brüder leben und arbeiten im Kloster,engagieren sich in der Seelsorge und betreuen die Pilgerfahrten zum Gnadenbild. Diese Wallfahrt nach Marienthal wird in der Zeit des Nationalsozialismus zum Politikum. So beschwert sich Reichskirchenminister Kerrl am 20.Mai 1939 über die Wallfahrten nach Marienthal, die durch die Teilnehmer als Glaubensdemonstration genutzt werden. Zwischen 2000 bis 4000 Menschen nehmen häufig daran teil.

Gründungsjahr:

1612

Gründer:

Erzbischof von Mainz

Organisation:

1919 leben unter einem Guardian acht Priester und sieben Brüder in Marienthal.

Nachweise

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30259

GND-Nummer Bauwerk:

1137354925

Zitierweise
„Jesuitenkloster Marienthal, Gemeinde Geisenheim“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14255> (Stand: 30.6.2021)
Indizes

Sachbegriffe: