Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Messtischblatt
- 4322 Bad Karlshafen
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- Ortskennziffer
- 63300201004
Weitere Informationen
Sieburg
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249 m über NN
Gemarkung Bad Karlshafen, Gemeinde Bad Karlshafen, Landkreis Kassel Das etwa 140 Hektar große Plateau oberhalb des Zusammenflusses von Diemel und Weser war am sanft abfallenden Südhang mit zwei Wällen gesichert. Archäologische Funde zur zeitlichen Einordnung der Anlage fehlen, nach ihrem Erscheinungsbild entstand sie vermutlich im frühen Mittelalter.
- Basisdaten ↑
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Weitere Namen:
- Hunnengraben
- Hünengraben
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- Forst und Wald Siburg (1013) [MGH DD H II, S. 316 f., Nr. 266 (online)]
- Seborch (1345) [HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 56]
- Seheburg (1554) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand S Nr. 359]
- Sewborg (16. Jahrhundert) [Herrmann, Sieburg]
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Lagebezug:
knapp 2 km ostsüdöstlich von Bad Karlshafen
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Lage:
Das Plateau der Sieburg liegt oberhalb der Diemelmündung in die Weser, die Wallanlagen befinden sich am Südhang.
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Zur Geschichte der Sieburg ist nichts bekannt und im 19. Jahrhundert reichten die Spekulationen von germanischen über römische Heerlager bis zu einer sächsichen Festung, die Karl der Große erobert habe. Da weder Keramik- noch Metallfunde gemacht wurden, bleibt zur zeitlichen Verortung nur das Erscheinungsbild der Wallanlage. Sie wird heute als Bauwerk des 8. oder 9. Jahrhunderts angesehen.
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Ersterwähnung:
1013
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Besitzgeschichte:
Die Burg scheint königlicher Besitz gewesen zu sein, denn 1013 schenkte der König und spätere Kaiser Heinrich II. den Forst und Wald Siburg dem Kloster Helmarshausen.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Nach ihrem Erscheinungsbild entstanden die Befestigungen der Sieburg im 8. oder 9. Jahrhundert, möglicherweise wurde die Anlage nur kurzzeitig genutzt.
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Baubeschreibung:
Das Plateau der Sieburg ist etwa 140 Hektar groß und fällt nach Westen, Norden und Osten steil ab. Der Südhang bietet einen leichteren Zugang uns ist mit einem 572 Meter langen Wall mit vorgelagertem Graben gesichert. Der Wall verläuft nicht geradlinig, sondern ist mehrfach geknickt; etwa in der Mitte befand sich ein Tor. In etwa 250 bis 300 Meter Entfernung verlief ein Vorwall.
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Erhaltungszustand:
Lediglich Wallgrabenreste am Südhang sind stellenweise noch erkennbar.
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Grabungen und Funde:
Bisher wurden keine archäologischen Untersuchungen durchgeführt.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Höhenburg; Spornburg; Wallburg
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Salbuch von Stadt und Amt Helmarshausen (nach der Instruktion von 1537) (1554), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand S Nr. 359
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Literatur:
- Hermann, Sieburg
- Sonne, Sieburg
- Reimer, Ortslexikon, S. 442 f.
- Landau, Wüste Ortschaften, S. 28 (online)
- Landau, Die Sieburg, in: Mitteilungen des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde Kassel 1834 e.V. 1863, Nr. 10, S. 20 f. (online)
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Sieburg, Gemeinde Bad Karlshafen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/63300201004> (Stand: 22.9.2022)