Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5118 Marburg
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Ortskennziffer
53401401003

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Kassenburg

320 m über NN
Gemarkung Marburg, Gemeinde Marburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Kassenburg lag auf einer bewaldeten Kuppe am nördlichen Stadtrand von Marburg. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Bezeichnung «Kassenburg» 1234 als Flurname, was darauf hindeutet, dass die Befestigungsanlage bereits zu diesem Zeitpunkt wüst war. Schriftliche Nachrichten zum Errichtungszeitpunkt und zum Bauherrn liegen nicht vor. Möglicherweise bezieht sich die Bezeichnung «Kassenburg» 400 m südöstlich gelegene Lützelburg.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Kirchspitze (modern)

Historische Namensformen:

  • acumen montis, que dicitur Cassenburg (1234) [Wyss, UB Deutscher Orden 1, 1 Nr. 42]
  • Casselnburg (1371) [Flurnamen]
  • Casselburg (1374)
  • Kesselburg (1492)
  • Casselberg (1555)
  • Kirchspitze (1691)
  • Kesselberg

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

Am nördlichen Stadtrand von Marburg gelegen

Lage:

Die als 'Kassenburg' bezeichnete Anlage befand sich auf einer bewaldeten Kuppe, die im Osten zum Lahntal steil abfällt und nach Südosten durch einen breiten Geländesattel mit der tiefer gelegenen Augustenruhe (Lützelburg) verbunden ist.

Geschichte

Burggeschichte:

Görich vermutet, dass sich die Bezeichnungen «Lützelburg» und «Kassenburg» auf ein- und dieselbe Burganlage, die Lützelburg, beziehen.

Ersterwähnung:

1234

Besitzgeschichte:

1234 bestätigt Kaiser Friedrich II. dem Deutschordenshaus Marburg die Schenkung eines Grundstücks durch den thüringischen Landgrafen, das in der Urkunde als "acumen montis, que dicitur cassenburg" bezeichnet wird.

Abgang:

Der Name «Kassenburg» ist schon im 13. Jahrhundert nur mehr als Flurname überliefert.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Möglicherweise war die Kassenburg ein Vorläuferbau der Marburg.

Erhaltungszustand:

Falls Baureste vorhanden waren, wurden diese vermutlich im Siebenjährigen Krieg (1756-63) durch die Anlage von Batterien zur Beschießung des Landgrafenschlosses überformt.

Grabungen und Funde:

Auf eine ehemalige Besiedlung des Berges deuten Funde mittelalterlicher Keramik hin. Die ältesten Fragmente wurden auf das 13. Jahrhundert datiert. Der Großteil der Funde stammt aus dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg; Gipfelburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Kassenburg

Zitierweise
„Kassenburg, Gemeinde Marburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/53401401003> (Stand: 18.1.2022)