Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- 5316 Ballersbach
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- Ortskennziffer
- 53201205001
Weitere Informationen
Burg Alt-Dernbach
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220 m über NN
Gemarkung Seelbach, Gemeinde Herborn, Lahn-Dill-Kreis Südwestlich von Herbornseebach liegen die Reste der Stammburg der Herren von Dernbach. Die Gräben und Wälle wurden im 18. und 19. Jahrhundert durch Abtragungen beseitigt. Der einzige noch erhaltene Hügel wird umgangssprachlich "Burschel" oder "Purzel" genannt.
- Basisdaten ↑
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Weitere Namen:
- Burschel
- Purzel
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- Gerhard von Dernbach (keine originale Urkundenbezeichnung) (1212-1242, doch nach 1235) [HHStAW Bestand 116 Nr. U 3],
- Bernhard von Derinbach (1263) [Struck, Marienstatt, Nr. 63],
- Derinbach (1309) [Landgrafen-Regesten online Nr. 550],
- Derinbach (1309) [Landgrafen-Regesten online Nr. 551],
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Lage:
An der alten Querverbindung Hohe Straße - Rennweg, direkt an der Furt über die Aar
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Erbaut wahrscheinlich im 11. / 12. Jahrhundert vom Rittergeschlecht von Dernbach. Die Herren von Dernbach werden erstmals urkundlich 1233/1263 erwähnt. Die adeligen Familien lebten vermutlich außerhalb der Burg auf Höfen, da die Anlage zu klein war. Bekanntheitsgrad gewannen die Dernbacher durch die ungefähr 100 Jahre andauernde Fehde mit den Grafen von Nassau-Dillingen. 1309 verkauften die Herren von Dernbach die Burg an den Landgrafen Otto von Hessen, wohl zur Rückenstärkung. Otto von Hessen ließ die Burg in der Folgezeit neu befestigen. Die Burg wurde wohl insgesamt nach Becker zweimal, einmal 1309 und 1325/1326 zerstört. Nach dem letzten Angriff wurde sie nicht wieder aufgebaut. Der Geometer Johann Georg Schäfer vermaß die Anlage 1780 und stellte einen ovalen Grundriss mit einem Burggraben von 83m Länge und 60m Breite fest. Der künstlich aufgeschüttete Berg der Anlage blieb erhalten und ist heute Teil einer Schäferei.
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Laufzeit:
1050–1327
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baubeschreibung:
Der Burghügel ist künstlich aufgeschüttet und steigt 45 Grad bis zu einer Höhe von 2,20 bis 2,90m Höhe an. Der Burggraben war ungefähr 8,50m bzw. 12m breit. Ein Teil der vorgefundenen Reste lässt auf einen Fachwerkbau der Burg schließen. Vermutlich war der Bau 3mal 5 m. Bei Ausgrabungen wurden Schieferstücke gefunden, die vermutlich Teil des Daches waren.
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Erhaltungszustand:
Reste des Burghügels
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Turmburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Friedhoff, Burgen im Hessischen Hinterland, S. 82-84
- Knappe, Burgen, S. 416,
- Becker, Dernbacher Fehde, in: Nassauische Annalen 119 (2009), S. 49-74,
- Vogel, Beschreibung des Herzogtums Nassau, S. 722 f.,
- Müller, Dernbach und die von Dernbach, in: Hinterländer Geschichtsblätter Nr. 3/4 (2005) und Nr. 1/2 (2006),
- Benner, Wasserburg, in: Heimatjahrbuch für das Land an der Dill 43 (2000), S. 273ff.,
- Hausen, Dernbacher Burg, in: Wäller Heimat 1996, S. 125f.,
- Heimann, Burg Dernbach, in: Heimatnachrichten 1990, S. 8f.,
- Groos, Burg Dernbach, in: Heimat an Lahn und Dill 206 (1987), S. 1f.,
- Wienecke, Burgruine Dernbach, in: Land und Leute im Dillkreis, S. 3f.,
- Helmut Schoppa, Auf den Spuren einer alten Burg [der Herren von Dernbach bei Herbornseelbach], in: Usinger Land 9 (1951),
- Bauer, Grabungen, in: Nassauische Heimatblätter 49 (1959), S. 22-52,
- Zitierweise ↑
- „Burg Alt-Dernbach, Gemeinde Herborn“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14631> (Stand: 27.9.2018)