Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
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Burg Beilstein (Greifenstein)
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364 m über NN
Gemarkung Beilstein, Gemeinde Greifenstein, Lahn-Dill-Kreis Im oberen Tal des Ulmbachs, 15 km südlich von Dillenburg befindet sich auf einem Basaltfelsen die Ruine Burg Beilstein.
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- Craft von Beilstein (1129) [HHStAW Bestand 166 Nr. U 1]
- Bielstein (1321) [HHStAW Bestand 170 I Nr. U 133 = Böhmer, Urkunden deutscher Könige und Kaiser, Bd. 2 (1870), S. 480, Nr. 688]
- Lehensurkunde Erzbischof Balduin von Triers an Graf Johann von Nassau mit Schloss Beilstein (10.1.1324) [HHStAW Bestand 171 Nr. B 223],
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Lagebezug:
4 km südwestlich von Greifenstein
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Lage:
Im Ortskern von Beilstein
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Die Herren von Bricken sind urkundlich Anfang des 12. Jahrhunderts greifbar. Beilstein findet sich von 1341 an in nassauischem Besitz. Mit der Teilung der Linie fiel Beilstein an Heinrich, der sich fortan von Nassau-Beilstein nannte. In seiner Zeit entstand um 1350 der Palas und die Schildmauer. Nach Johann III. Tod fiel die Burg an Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg. Durch eine Erbteilung 1607 gründete sein Sohn Georg die neue Beilsteinische bzw. Dillenburger Linie und verlegte seine Residenz von 1612 bis 1620 auf der Burg Beilstein.
Die Burg wurde zwischenzeitlich als Gaststädte genutzt. Die Burg wurde vor kurzem weiträumig umgebaut und in den Innenraum ein Neubau aus Stahl gesetzt. Heute befindet sich auf der Anlage ein Wohnheim für behinderte Menschen, sodass nur eine Außenbesichtigung der Burg möglich ist.
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Laufzeit:
vor 1320–18. Jahrhundert
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Besitzgeschichte:
Burg Beilstein war zuerst im Besitz der Herren von Beilstein. Um 1230 gelangte sie auf ungeklärte Weise an die Grafen von Nassau. 1321 gewährt König Friedrich III. dem Grafen Johann von Nassau wegen seiner guten Dienste die Gnade, dass die Orte Beilstein, Mengerskirchen und Heimau mit ihren Zubehörungen, Freiheiten und Rechte wie die übrigen Städte und festen Orte des Reichs (civitates et oppida imperii) besitzen sollen.
Seit 1352/1353 ist die Burg in Lehenshoheit bei Kurtier.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Die Burg wurde unter den Grafen von Nassau erneuert. Graf Heinrich II. von Nassau-Dillenburg ließ den Palas und die Schildmauer errichten. 1607/08 baute Georg von Nassau-Dillenburg Beilstein zur Residenz um. Die Burg verfiel im 18. Jahrhundert. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Burg als Amtssitz teilweise noch bewohnt, wurde dann aber unter französischer Besatzung ab 1812 abgebrochen.
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Baubeschreibung:
Der Palas der Burg ist ein langgestreckter rechteckiger Bau aus dem 14. Jahrhundert. Dreigeschossig umfasst der Bau 9mal 23 m mit einer Höhe von 13m. Dessen Ecken werden durch runde, vollgemauerte Türme verstärkt. Eine Schildmauer sichert die südöstliche Schmalseite der Anlage, eine Bastion die nordwestliche Seite. 1607 entstand im Südosten auf Veranlassung von Graf Georg von Nassau-Dillenburg ein Torbau. Dabei handelt es sich um einen zweigeschossigen Bau mit zwei Zwerchenhäusern. Durch den Torbau gelangt man in einen nördlich gelegenen Hofteil, von dem aus Zugang zur Kirche möglich ist.
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Denkmaltopographie:
DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 94,
- Denkmaltopographie Lahn-Dill-Kreis, S. 178,
- Knappe, Burgen, S. 416f.,
- Görlich, Beilstein, in: Beilstein im Westerwald, S. 46-59,
- Gensicke, Landesgeschichte, S. 184ff.,
- Koch, Geschichte, in: Gelnhäuser Heimat-Jahrbuch 33 (1981), S. 35-39
- Einsingbach, Beilstein,
- Gensicke, Burg, in: Heimatkalender des Landkreises Neuwied (1966), S. 56ff.,
- Menz, Schloßruine Beilstein, in: Westerwälder Schauinsland 30 (1937),
- Zitierweise ↑
- „Burg Beilstein (Greifenstein), Gemeinde Greifenstein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14595> (Stand: 10.11.2017)