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Grabdenkmäler

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Abt Richwin von Eberbach 1471, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Seit 1936 im Boden der 2. Südkapelle von Westen (Plan Äbte Nr. 8).

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche (aus Kapitelsaal)

Merkmale

Datierung:

5. November 1471

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

97.5 x 208 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Platte mit Flachrelief des Abtes im Ordenskleid mit Regelbuch und Stab, umgeben von einem schlichten Maßwerkkielbogen, der über zwei schlanken Säulchen aufsteigt. Auf dem Rand umlaufende Grabinschrift mit Außenlinie. Abgetreten, Randbereich leicht abgewittert. Erg. nach Helwich.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Ordensangehörige · geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Abt Richwin aus Lorch.

Von Richwin bleibt der Zeitpunkt seines Eintritts in Eberbach ebenso unbekannt wie seine Herkunft und seine persönlichen Lebensumstände.2) Erst seine 1456 erfolgte Wahl zum Nachfolger Tilmanns aus Johannisberg ist archivalisch belegt.3) Aus den Aufzeichnungen, die er als Abt machte, geht u.a. seine Kontrollfunktion in Finanzangelegenheiten, vor allem bezüglich des Eberbacher Weinhandels in Köln, hervor.4) Seiner Rolle als die ordensüblichen Paternitätsrechte ausübender Abt gegenüber den unterstellten Nonnenklöstern wurde Richwin ebenfalls gerecht, wie sein 1458 erlassenes Statut bezüglich des Ordenslebens der Nonnen ausweist.5) Der Grabinschrift hegt die klosterinterne Zählung der älteren Abtskataloge zugrunde.6)

2) Vgl. biografische Hinweise in Nachlaß Rössel, Ms. Bär 240ff.; Struppmann, Chronik Lorch 46.

3) Bär, Eberbach I 143; auch Series abbatum.

4) Dabei zeigte sich, daß die Eberbacher Äbte häufig sogar selbst Weintransporte auf den klostereigenen Schiffen begleiteten, vgl. Schnorrenberger 24.

5) Ebd. 26 mit Anm. 49.

6) Pater Bär setzte den Abt an die 29. Stelle der Amtsträger, vgl. Bär, Eberbach I 143.

Inschrift

Umschrift:

+ Anno d(omi)ni M cccc Ixxi · / Nonas noue(m)bris Obiit reu[erendus] i(n) chr(ist)o p(ate)r et d(omi)n(u)s d(omi)n(us) richwi(nus) · / ven(era)bilis abbas vicesim(us) · / monasterii Ebberbace(n)s(is)s) cui(us) a(n)i(m)a req(ui)escat i(n) sa(n)cta pace ame(n)

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 177
  • Catalogus fol. 26v, ed. Roth, Geschichtsquellen III112, IV113
  • Series abbatum fol. 100
  • Roth, Geschichtsquellen III 268.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 194, Nr. 238.

Zitierweise
„Abt Richwin von Eberbach 1471, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1927> (Stand: 24.3.2006)