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Grabdenkmäler

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Hermann von Wildungen 1396, Treysa

Treysa · Gem. Schwalmstadt · Schwalm-Eder-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Treysa

Gebäude / Areal:

Treysa, Evangelische Pfarrkirche

Angaben zum Standort:

Der Stein ist innen an der Nordwand des Chors eingemauert.

Merkmale

Datierung:

10. Juni 1396

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

141 x 270 cm (B x H)

Beschreibung

Beschreibung:

Eine hochrechteckige Grabplatte mit einer randständig umlaufenden Inschrift, die in jeder der vier Ecken von einem kleinen Wappen unterbrochen wird. Im zentralen Feld unter einem gotischen Spitzbogen mit angedeutetem Blendmaßwerk die Darstellung des Verstorbenen im Halbrelief. Mit einer Mitra und auf einem Löwen stehend hält er in der rechten Hand einen Stab, in der linken ein geschlossenes Buch, während zwei neben ihm schwebende Engel (bereit, die Seele in den Himmel zu tragen) jeweils seine Schultern berühren. Unter den Engeln zu seiner Rechten bzw. Linken stehen jeweils auf einer Konsole mit Blattmaske der Apostel Petrus mit Buch und Schlüssel und der Apostel Paulus mit Schwert.

Als ausführender Steinmetz lässt sich Tyle von Frankenberg ausmachen.

Darstellung:

figürlich

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

geistliche Personen

Enthaltene Wappen:

Oben links: Das Wappen ist leer.

Oben rechts: Ein Ast mit drei Zweigen mit jeweils einer Blüte.

Unten links und rechts: Ein Ast mit Blüten.

Dargestellte Personen:

Hermann von Wildungen, der aus einer Homberger Schöffenfamilie, die mehrere Stiftsherren in Fritzlar stellte. Seit 1389 läßt er sich als Mainzer Weihbischof nachweisen. Er war Titularbischof des Bistums Skopje in Mazedonien. Nachdem er 1396 wegen Alters oder Krankheit dienstunfähig geworden war, wurde ihm vom Mainzer Erzbischof erlaubt, sich an einem Ort innerhalb des Erzbistums Mainz niederzulassen. Es kann vermutet werden, dass er seit längerem dem Dominikanerkloster in Treysa angehörte, wo er nach seinem Tod am 10. Juni 1396 seine letzteRuhe fand.

Inschrift

Umschrift:

Anno domini millesimo CCCXCVI precedenti die / barnabe apostoli obiit reverendus pater dominus hermannus de wildungen episcopus / scopiensis ordinis predicatorum hic sepultus / cuius anima requiescat in pace. amen. Maria virgo intercede pro eo

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1396 am Tag vor dem des Apostels Barnabas starb der hochwürdige Vater, Herr Hermann von Wildungen, Bischof von Skopje, Predigerordens, der hier begraben ist, dessen Seele ruhe in Frieden, Amen. Die Jungfrau Maria bitte für ihn.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

Sachbegriffe:

Aposteldarstellungen · Männer · Geistliche

Bearbeitung:

Otto Volk, HLGL

Inge Eva Schneider-Scholz, Stadtgeschichtlicher Arbeitskreis e.V. Schwalmstadt-Treysa

Zitierweise
„Hermann von Wildungen 1396, Treysa“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1156> (Stand: 22.9.2022)