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Portrait

Friedrich Wilhelm Graf und Reichsfürst von Hessenstein
(1735–1808)

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GND-Nummer

102489238

Hessenstein, Friedrich Wilhelm Graf und Reichsfürst von [ID = 15643]

* 27.2./1.3.1735 Stockholm, † 27.7.1808 Panker (Holstein), Begräbnisort: Panker (Holstein)
Politiker, Feldmarschall, Generalfeldmarschall
Biografischer Text

Zur Absicherung der beiden Söhne Friedrichs I. von Schweden aus der schon zu Lebzeiten Königin Ulrike Eleonores angeknüpften Beziehung mit der belle Colombe Hedwig Ulrike Taube hatte der König bereits 1739 das gräflich Rantzau’sche Adelsgut Panker bei Lütjenburg in Holstein mit seinem stattlichen Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert erworben, das mit den zwei Jahre später dazu gekauften Gütern Schmoel und Hohenfelde eine ansehnliche Herrschaft ergab. Mit einem beim amtierenden Reichsvikar Kurfürst-König August III. von Sachsen-Polen erwirkten Diplom vom 28. Februar 1741 wurden die zunächst als „Grafen von Hessen“ titulierten Brüder Friedrich Wilhelm und Karl Eduard (* 26. November 1737, † Paris 17. April 1769) zu „Reichsgrafen von Hessenstein“. Zusammen studierten sie 1746/50 an der Universität Lausanne, waren aber gleichzeitig bereits hessische und schwedische Offiziere. Friedrich Wilhelm avancierte mit dem vorsorglich bereits 1741 besorgten französischen Patent in Frankreich bis zum Maréchal de camp, setzte seine Karriere aber ab 1756 mit dem Bruder in Schweden fort, wo beide zunächst Generalmajor, dann Generalleutnant wurden. Seit dem Tod des Bruders 1769 alleiniger Besitzer der Herrschaft Panker, wurde der ältere Friedrich Wilhelm nach der 1772 ad personam erwirkten Erhebung zum „Reichsfürsten von Hessenstein“ im Folgejahr Generalfeldmarschall und 1776 mit der Ernennung zum Geheimrat Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern. Er war überdies Kanzler der Universität Greifswald und aktiver Freimaurer, lebte aber nach dem Rückzug aus dem aktiven Dienst 1791 weitgehend in Panker, wo er im Schlosspark beerdigt ist. Erbe des unverheiratet gebliebenen Fürsten wurde sein Neffe Landgraf Karl, sodass Hessenstein/Panker bis heute im Besitz des Hauses Hessen geblieben ist.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 128 f.)


Literatur