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Portrait

Jean Noé d’ Orville
(1690 (Taufe)–1770)

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GND-Nummer

1109776845

Orville, Jean Noé d’ [ID = 5387]

* 4.5.1690 (Taufe) Frankfurt am Main, † 19.9.1770 Frankfurt am Main, evangelisch-reformiert
Bankier
Biografischer Text

Alexander Dietz gibt in seiner Frankfurter Handelsgeschichte an, die Familie d’Orville gehöre zum ältesten Adel des Stifts Cambrai und zum Patriziat von Valencienne. Aus dieser Familie kam Robert d’Orville 1572 als Tuch- und Baumwollhändler nach Frankfurt am Main. Daniel d’Orville kam 1637 aus Frankenthal nach Frankfurt am Main und führte als Bankier einen großen Prozess gegen die Stadt. 1648 folgte Daniel sein Neffe Peter d’Orville durch seine Heirat mit Elisabethe de Famars. Deren Enkel war Jean Noé oder Johann Noah d’Orville.

Jean Noé d’Orville konnte es sich aussuchen, ob er das Bankgeschäft seines Großvaters oder seines Schwiegervaters weiterführte, nachdem er 1714 durch seine Heirat in den Besitz eines Vermögens von 22.240 Reichstalern gelangt war. Er kaufte von seinem in Schulden geratenen Vetter Friedrich du Fay den sehr ausgedehnten Familienbesitz zum Fraß in der Buchgasse 3. Dieses Anwesen bestand aus einem Vorderhaus mit Seitengebäuden, einem Hinterhaus mit Hof, einem dahinter liegenden Garten und einer Hinterbehausung in der Ankergasse. In diesem Haus betrieb Jean Noé d’Orville Warenspekulations- und Wechselgeschäfte, die sein einziger Sohn Jakob Philipp nach seinem Tod bis zu seinem eigenen Tod 1791 weiterführte.

Lupold von Lehsten


Literatur
  • A. Dietz, Frankfurter Handelsgeschichte, Bd. 4, 1925, S. 408 f.
  • Ernst-Otto Braasch, Die Hugenottenfamilie d' Orville. Eine Auswahl ihrer bedeutenden Nachkommen als Beitrag zum Hugenotten-Gedenkjahr. In: Hessische Familienkunde, Bd. 17, 1985, Sp. 311-314