Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 4822 Gudensberg
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 31. Felsberg
Weitere Informationen
Ellenberg
-
Ortsteil · 210 m über NN
Gemeinde Guxhagen, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
8 km nordwestlich von Melsungen
-
Lage und Verkehrslage:
Straßendorf mit lockerer Gehöftanordnung zwischen Eder und Fulda kurz vor deren Zusammenfluss. Kirche in zentraler Lage. Moderne Siedlungsausdehnung nach Südwesten. Unmittelbar östlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 7. Weitere Verkehrsverbindungen nach Guxhagen, Alten- und Neuenbrunslar sowie Wolfershausen.
-
Ersterwähnung:
1357
-
Siedlungsentwicklung:
Aus dem Gebiet des unteren Edertals um Felsberg-Gensungen und den Höhen des Quillerwaldes sind archäologische Zeugnisse nahezu aller vor- und frühgeschichtlichen Epochen bekannt. Nördlich von Ellenberg vorgeschichtlicher Steinstelenfund
-
Historische Namensformen:
- Ellinbergce (1357) [HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 185; Druck: Krummel, Ämter, S. 115, Nr. 4]
- Elnberg (1452) [Melsunger Zinsregister HStAM Bestand Rechn. I Nr. 81/36]
- Elnbergk (1585) [Der ökonomische Staat, S. 87]
- Ellenberg (1615) [Wilhelm Dilich, Landtafeln hessischer Ämter, S. 198-199, Tafel 59]
- Ellenberg (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 6]
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Umlegung der Flur:
1880, 1950
-
Älteste Gemarkungskarte:
1709
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3532665, 5672308
UTM: 32 U 532578 5670479
WGS84: 51.184799° N, 9.466131° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
634008030
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 202, davon 143 Acker (= 70.79 %), 19 Wiesen (= 9.41 %), 4 Holzungen (= 1.98 %)
- 1961 (Hektar): 278, davon 28 Wald (= 10.07 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1585: 28 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 34 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 404, davon 404 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 581, davon 538 evangelisch (= 92.60 %), 41 katholisch (= 7.06 %)
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- 1445: Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gensungen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
-
Altkreis:
Melsungen
-
Gericht:
- 1357 einigt sich Landgraf Heinrich von Hessen mit dem Kloster Breitenau dahingehend, dass im Gericht Ellenberg die niedere Gerichtsbarkeit dem Abt, die obere Gerichtsbarkeit aber Hessen zustehen solle.
- vor 1822: Gericht Breitenau
- 1822: Justizamt Melsungen
- 1867: : Amtsgericht Melsungen
- 1879: Amtsgericht Melsungen
-
Herrschaft:
1357 einigen Landgraf Heinrich von Hessen und sein Sohn Otto sich mit dem Abt und dem Konvent des Klosters Breitenau in der Weise, dass in Ellenberg und Guxhagen die obere Gerichtsbarkeit dem Landgrafen zukommt, während der Abt von Breitenau die niedere Gerichtsbarkeit behält. Bei landgräflicher Gerichtshaltung kann ein Richter des Abtes beisitzen.
-
Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 neben anderen Gemeinden als Ortsteil der Gemeinde Guxhagen eingegliedert.
- Besitz ↑
-
Zehntverhältnisse:
1511 überlässt Kloster Breitenau für 100 Gulden dem Steinmetzmeister Wigand und seiner Familie auf Lebenszeit den Fruchtzehnt zu Ellenberg und zu Schrodshausen (HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 380)
- Kirche und Religion ↑
-
Ortskirchen:
- 1585: Kirche
- Der ältere Kirchbau mit Spitzturm ist in der Karte von Wilhelm Dilich von 1615 deutlich zu erkennen [Wilhelm Dilich, Landtafeln hessischer Ämter, S. 198-199, Tafel 59]
- heutiger Kirchbau 1787 errichtet, 1977 renoviert
-
Pfarrzugehörigkeit:
1569, 1585: Filial von Breitenau, 1747: eingepfarrt nach Breitenau), 1872: Filial von Breitenau, 1994 von Guxhagen-Breitenau
-
Bekenntniswechsel:
Da Filial von Breitenau, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breitenauer Pfarrer Theobald Cabel ab 1527.
- Kultur ↑
-
Schulen:
1910 Volksschule mit zwei Klassen
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Krummel, Ämter, S. 56-65
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 333
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 114
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 198
- Zitierweise ↑
- „Ellenberg, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4882> (Stand: 29.4.2024)