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Portrait

Johann Jonas von Mylius
(1650 (Taufe)–1708)

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Mylius, Johann Jonas von [ID = 8797]

* 2.10.1650 (Taufe) Battenberg, † 22.11.1708 Frankfurt am Main, Begräbnisort: Frankfurt am Main Französische Kirche (26.11.1708), evangelisch
Dr. jur. – Jurist, Prinzenerzieher, Informator, Regierungsrat, Geheimrat
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Mylius, Johann Jonas

Wirken

Werdegang:

  • (falsches) Geburtsdatum lt. Leichenpredigt: 15.9.1652
  • 1666-1674 Studium an den Universitäten Gießen und Straßburg
  • 1675 Promotion zum Doktor der Rechte in Gießen
  • 1678 zunächst Prinzenerzieher, dann Regierungsrat, dann Geheimrat in Darmstadt
  • später Sachsen-Gothaischer Geheimrat
  • 1702 Erhebung in den Adelsstand
Familie

Vater:

Mylius, Johannes, 1612–1680, Hessen-Darmstädtischer Regierungsrat

Mutter:

Stamm, Maria Hedwig

Verwandte:

  • Mylius, Ludwig von <Bruder>, Doktor der Medizin, Stadtphysikus in Heilbronn
  • Mylius, Georg von <Bruder>, Kammerrat
  • Pettmann, Maria Elisabetha, geb. Mylius <Schwester>, verheiratet 28.10.1679 mit Johann Jacob Pettmann, * Auerbach an der Bergstraße 25.7.1619, † Darmstadt 7.8.1692
  • Rudrauff, Elisabetha Margaretha, geb. Mylius <Schwester>, * Darmstadt 9.4.1668, † Lißberg 17.4.1720, 52 J. 6 T. alt, verheiratet Gießen 17.4.1689 mit Johann Christoph Rudrauff, 1660–1742
Nachweise

Quellen:

Literatur:

Leben

Johann Jonas Mylius (eigentlich wohl Müller) wurde – laut Kirchenbuch Battenberg – am 5. Oktober 1650 in Battenberg im hessischen Hinterland getauft.1 Er war Sohn des hessen-darmstädtischen Regierungsrates Johannes Mylius und seiner Frau Maria Hedwig Stamm. Seine Kindheit und Jugend liegen im Dunkeln. Bekannt ist, dass er sich im Jahr 1666 in Gießen zum Studium immatrikulierte und dieses nach einem zwischenzeitlichen Aufenthalt an der Universität Straßburg 1674 mit erst 24 Jahren beendete. 1675 wurde er in Gießen bereits zum Dr. jur. promoviert. Danach schickte ihn der Vater, dem offenbar sehr an einer standesgemäßen Ausbildung seines Sohnes gelegen war, auf Kavalierstour nach England und Holland. Das als Reiseziel sicherlich ebenfalls geplante Frankreich wurde wohl aufgrund dessen gespannten Verhältnisses zum römisch-deutschen Reich infolge der Reunionskriege Ludwigs XIV. gemieden. Nach seiner Rückkehr wurde Mylius 1678 von der Hessen-Darmstädtischen Regentin Elisabeth Dorothea „wegen seiner guten Conduite“ zum Erzieher („Informator“) der Landgrafensöhne Ernst Ludwig und Georg in Darmstadt bestimmt. In dieser Funktion führte er beide Prinzen auf ihren Kavalierstouren durch Frankreich, England und Holland und gehörte auch in den 1680er Jahren zu den Begleitern auf ihren Reisen nach Frankreich und das Habsburgerreich. Bereits 1678, nach Beendigung der Kavalierstour der Prinzen, ernannte Elisabeth Dorothea Johann Jonas Mylius zum Hessen-Darmstädtischen Regierungsrat. Landgraf Ernst Ludwig machte ihn noch im gleichen Jahr, nachdem er die Regierung in Hessen-Darmstadt angetreten hatte, zum Geheimrat. Seinen Lebensabend verbracht Mylius zunächst eine Zeit lang auf seinen Gütern, bevor er sich – dem Landleben anscheinend überdrüssig – in Frankfurt niederließ. Hier nahm er schließlich noch die Stelle eines Geheimrates des Herzogs von Sachsen-Gotha an. Im Jahr 1702 wurde Johann Jonas Mylius gemeinsam mit seinen Brüdern Ludwig und Georg in den Adelsstand erhoben. Er starb am 22. November 1708 in Frankfurt am Main an einer Kolik.

Matthias Seim


  1. Die Leichenpredigt gibt fälschlicherweise den 15. September 1652 als Geburtsdatum an.
Zitierweise
„Mylius, Johann Jonas von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/124896707> (Stand: 28.11.2023)